Zum Zeitpunkt des Interviews halten wir bei der erschreckenden Bilanz von 16 Drogentoten dieses Jahr in Kärnten. Die Zahl kann jeden Tag steigen. Wieso wagen Sie sich als Anwalt in das rechtliche und politische Minenfeld Drogentherapie?
PETER URABL: Ich hole etwas aus. Mein guter Freund und Lehrmeister Hans Quendler hatte vor zwölf Jahren einen schweren Unfall, ist nun behindert. Ich kann ihn nicht gesund machen, aber ich kann mich als Vorstand seiner Privatstiftung unentgeltlich darum kümmern, dass wenigstens die Finanzen seiner Familie stimmen. Das bin ich ihm schuldig. Und auch wenn ich der Gesellschaft nichts schuldig bin: Es geht mir gut, meinen Kindern geht es gut, wir sind alle gesund. Da will man etwas geben. Und so bin ich über die Beratung von Kindern aus Problemfamilien zu Oikos gestoßen. Ich kann hier kurativ für Süchtige nichts machen, aber ich kann mit meiner Profession organisatorisch etwas aufstellen. Die Menschen, die hier betreut werden, Drogenkranke und -süchtige, haben keine Lobby.