Immer noch erhält Christine Grabner Briefe, die an ihre Tochter Michaela adressiert sind. „Ich bringe es einfach nicht übers Herz, sie abzumelden“, sagt die Klagenfurterin. Deshalb scheint ihre Tochter jetzt auch im Wählerverzeichnis für die Landtagswahl im März auf. Morgen, Donnerstag, ist es zwölf Jahre her, seit die damals 23-jährige Michaela Grabner spurlos verschwand. Seitdem hat es kein Lebenszeichen mehr von ihr gegeben. Nach zehn Jahren ist es möglich, Vermisste offiziell für tot erklären zu lassen. „Das werde ich nie tun“, sagt die Mutter. „Wir hoffen jeden Tag, dass die Michi wieder zu uns zurückkommt. Ihre Geschwister und ich glauben ganz fest daran, dass sie noch lebt. Aber es gibt so viele offene Fragen. Die Ungewissheit ist schrecklich.“