Gut getarnt in einem weitläufigen Maisacker an der Sattnitz am Stadtrand von Klagenfurt war eine - für Kärntner Verhältnisse sehr große - Cannabisplantage angelegt worden: Auf rund 200 Quadratmetern gediehen dort 82 Cannabispflanzen prächtig. Was vom Boden aus fast nicht zu sehen war, konnte vom Polizeihubschrauber rasch ausgemacht werden: Kripo-Beamte des Stadtpolizeikommandos Klagenfurt unternahmen, nachdem ein Hinweis eingangen war, einen Suchflug und entdeckten dabei die Cannabisplantage.

Ermittlungen. Die Klagenfurter Suchtgift-Kriminalisten nahmen - tatkräftig unterstützt von der im Landeskriminalamt stationierten Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) - die Ermittlungen auf. Vor kurzem konnten sie bei der Plantage im Maisacker einen Klagenfurter festnehmen. Der Mann - ein 55-jähriger Selbständiger - steht unter Verdacht, der Plantage-Betreiber zu sein. Er wurde in die U-Haft eingeliefert. "Der Tatverdächtige bestreitet jedoch, dass er etwas mit der Cannabisplantage zu tun hat. Er will nur zufällig dort gewesen sein", berichtet ein Ermittler. "Das von uns abgeerntete Cannabiskraut wird derzeit getrocknet, dann wird es bezüglich THC-Drogengehalt und Gewicht ausgewertet." Die Ermittler schätzen, dass die 82 Pflanzen etwa 25 Kilo rauchfertiges Cannabiskraut ergeben werden: "Das hätte einen Straßenverkaufswert von zirka 200.000 Euro."

Noch gefunden. Drei kleinere Outdoor-Plantagen sowie eine auf einem Balkon hat die Polizei im Raum Klagenfurt noch gefunden. Kärntenweit gab es vorerst keine größeren Cannabis-Funde.

In der Vergangenheit. "Wir haben früher wesentlich mehr Outdoor-Plantagen quer durch Kärnten gehabt", stellte Oberst Hermann Klammer, Leiter des Landeskriminalamtes, fest. "Der Trend geht jedoch zu Indoor-Anlagen, in denen die Cannabispflanzen mit Kunstlicht, Bewässerung, Belüftung und Düngung aufgezogen werden." Für die Polizei seien diese Anlagen im Privatbereich naturgemäß schwerer auffindbar.