Hammerschläge, Kran-Töne und Schraub-Lärm gestalten die Geräuschkulisse der Arbeiterinnen und Arbeiter am St. Veiter Wiesnmarktgelände. Seit rund zwei Wochen werden hier die Hütten aufgebaut. Vier Tage bevor die "fünfte Jahreszeit" beginnt, werden nun auch die Fahrgeschäfte auf der Rennbahn aufgebaut.

Michael Baumer von den Pötscher Vergnügungsbetrieben leitet die Aufbauarbeiten von acht Geräten auf dem St. Veiter Wiesenmarkt: "Wir sind ein Team bestehend aus vier Personen und stellen jeden Tag eine Attraktion auf. Gestartet haben wir mit dem Autodrom, zum Schluss wird das Kinderkarusell aufgebaut, da es derzeit noch in Treffen bei einem Vergnügungsmarkt im Einsatz ist." Die Pötscher Vergnügungsbetriebe betreiben heuer erstmals auch den "Schmetterling" am Gelände.

Kaum Preiserhöhung für Fahrgeschäfte

Die kleinen und schwindelfreien Gäste dürfen sich auch darüber freuen, dass es kaum Preissteigerungen geben wird, obwohl der Betrieb wegen der aktuell höheren Strompreise teurer ist. "Wir können nicht erhöhen. Es muss für Familien leistbar bleiben, sonst ist es nicht mehr attraktiv", erklärt Baumer. Die Preise wurden deshalb seit 2019 nicht angehoben. Einzige Ausnahme: das Autodrom. Anstatt drei Euro zahlt man dafür heuer 3,50 Euro pro Fahrt.

Michael Baumer
Michael Baumer
© (c) Gert Köstinger

Jedes Jahr werden die Geräte vom TÜV überprüft. Sie werden nach der Saison, die von Frühling bis Herbst läuft, zu Hause aufgebaut, getestet und geölt. "Im Zuge der TÜV-Überprüfung haben wir festgestellt, dass das Hauptgestell unseres Ringelspiels bereits 1944 von einer Villacher Firma gebaut wurde", sagt Baumer. Dieses Fahrgeschäft hat also auch schon lange Tradition am St. Veiter Wiesenmarkt. Für Baumer ist das Volksfest ein "geselliger Treffpunkt für Jung und Alt". Er glaubt, dass alle Aufbauarbeiten heuer erst ganz knapp vor der Wieseneröffnung fertig werden.

Das Hauptgestell des Ringelspiels stammt aus dem Jahr 1944
Das Hauptgestell des Ringelspiels stammt aus dem Jahr 1944
© (c) Gert Köstinger
Für eine Autodromfahrt bezahlt man heuer 3,50 Euro
Für eine Autodromfahrt bezahlt man heuer 3,50 Euro
© (c) Gert Köstinger

Seit Jahren ein fixer Bestandteil

Von der Wiesn nicht mehr wegzudenken ist das Fahrgeschäft "Sombrero". "Wir sind zu zweit und bauen zwei Tage lang auf", erklärt Betreiber Christian Seiwald. Eine große Hilfe beim Aufbau ist dabei die Hydraulik. "Die Einzelteile sind alle zusammengeklappt. Die Hydraulik fährt sie aus - und dann stehen auf einmal 16,30 Meter da", lacht Seiwald. Der Tiroler hat das Fahrgeschäft erst im Jänner 2020 von der Familie Wiesbauer erworben. "Dann kam Corona. Wir sind froh, dass wir heuer dabei sein dürfen. Die Bummelzüge draußen gehören auch noch zu unserem Unternehmen." Zu Stoßzeiten sind vier Personen im Einsatz. Fünf Euro kostet heuer eine Fahrt auf der "mexikanischen Maus".

Christian Seiwald beim Aufbau des Karussells "Somnbrero"
Christian Seiwald beim Aufbau des Karussells "Somnbrero"
© Grimschitz

Premiere auf der Wiesn

Um 8 Uhr am Dienstagmorgen hat Corina Hujber und ihr Team mit dem Aufbau begonnen. Sie ist mit dem Fahrgeschäft "Disco Loco" heuer erstmals dabei. "Wir brauchen ungefähr zwei Tage für den Aufbau: einen für das große Ganze, und den zweiten für Kleinigkeiten. Davor waren wir in Bleiburg und im Gaudepark. Nach dem Wiesenmarkt sind wir beim Maxlaun-Markt, es ist eine schöne Tour", freut sich die Niederösterreicherin aus dem Bezirk Tulln. Der ständige Ortswechsel macht Hujber nichts aus. "Ich bin so aufgewachsen. Meine Familie betreibt das Unternehmen schon seit 70 Jahren." Neben "Disco Loco" hat das Unternehmen auch noch ein Autodrom, etliche Kinderkarusselle, Trampoline, einen Zeltverleih und vieles mehr im Angebot.

Corina Hujber ist mit "Disco Loco" heuer zum ersten mal auf dem Wiesenmarkt
Corina Hujber ist mit "Disco Loco" heuer zum ersten mal auf dem Wiesenmarkt
© Grimschitz