Als noch niemand Angst hatte vor ausbleibenden russischen Gaslieferungen und schwindelerregend hohen Strom- oder Spritpreisen, da engagierte sich der Feldkirchner Oliver Hönigsberger schon für das Sparen an Ressourcen und ein leistbares Leben für alle. Nun sagt er: "Ich habe keine Umstellungsprobleme." Das fängt schon beim Auto an. Der Obmann des Vereines "Secoteco", bekannt für seine "KostNix"-Läden, besitzt ein  E-Auto. "Und ich fahre langsam." Das erweitert die Kosteneinsparung zusätzlich. Nur in Ausnahmefällen greift er auf seinen Benziner zurück, den es auch noch gibt, hat da aber keine Trennungsängste. "Ich bräuchte ihn eigentlich nicht mehr, sollten Reparaturen anfallen, kommt er weg."

Das deshalb, weil die Rechnung einfach ist: "Das E-Auto kostet mich auf 100 Kilometer zwei Euro, der Benziner zwölf Euro". Außerdem fallen massiv weniger Wartungskosten an. Hönigsberger denkt auch schon weiter - und wieder an Gemeinsamkeit. "Ich könnte auch auf Car-Sharing umsteigen. Wenn es nichts gibt, initiiere ich etwas", sagt der IT-Techniker.

Einer der KostNix-Läden, die Hönigsberger mit "Secoteco" ins Leben rief, eröffnete schon 2015 in Friesach
Einer der KostNix-Läden, die Hönigsberger mit "Secoteco" ins Leben rief, eröffnete schon 2015 in Friesach © GERT KÖSTINGER

Abseits der Mobilität hilft "ein bisserl eigener Wald" beim Heizen, und Strom kommt daheim aus der Fotovoltaikanlage. Ein Viertel des Verbrauches im Haushalt von Oliver Hönigsberger - er lebt in einer Patchworkfamilienstruktur -  kann mit dem Energieertrag der Anlage abgedeckt werden. "Jetzt, bei diesen hohen Strompreisen, ist das ein großer Vorteil. Und ich speise auch noch ins Stromnetz ein", erklärt Hönigsberger. Zusätzlich gab es noch Ökostromförderung für die Anlage. Der Sonnenstrom geht auch in die häusliche Wärmepumpenheizung.

Gegen die Verschwendung von Lebensmitteln: Der IT-Techniker beim Lebensmittel-"Dumpstern" 2014
Gegen die Verschwendung von Lebensmitteln: Der IT-Techniker beim Lebensmittel-"Dumpstern" 2014 © Claudia Mann

Beim alltäglichen Bedarf an Gütern setzt Hönigsberger auf "gemeinsam statt allein" und Kreislaufwirtschaft. So nützt er auch - "wenn es sich ergibt" - das Angebot der "KostNix"-Läden: Menschen bringen dort Waren hin, die sie nicht benötigen, andere können diese wiederum gut brauchen. "Es wäre ungeschickt, das nicht zu nutzen", sagt er mit einem Lächeln. Gerade erst startet sein Verein "Secoteco" die Eröffnung eines "MIMA-Marktes" (Mitmachmarkt) in Klagenfurt. Rund 30 Genossenschafter und Genossenschafterinnen beteiligen sich daran und sollen die Vorteile dieser Gemeinschaft künftig vom Warenverkehr bis zum Leihauto nutzen können.  

Vieles selber zu machen, zu reparieren, oder "jemanden zu haben, der kann, was man selbst nicht kann", so Hönigsberger, berge ebenso viel Einsparungspotenzial. Sparen heißt für den Techniker auch, an Grund und Boden zu sparen: "Der Boden muss sich regenerieren können, es muss nicht alles totgepflegt sein." Gemeinsames Handeln ist für Hönigsberger die Zukunft. Sein neuestes Projekt: "Mitmachbauernhöfe. Wir suchen Leute, die gemeinsam einen Bauernhof betreiben wollen." Höfe werden gesucht.