"Üblicherweise bin ich kein Typ, der leicht nervös wird“, sagt Josef Marketz über sich. In den letzten Tagen sei das anders gewesen. Wen wundert’s? Heute wird der 64-jährige Kärntner Slowene im Dom zu Klagenfurt zum Bischof der Kärntner Kirche geweiht. Sein 93-Jähriger Vater, seine zwei Schwestern mit Familie sitzen dann in den vordersten Bankreihen. Dabei hatte Marketz als Kind, auf einem Bauernhof in St. Philippen ob Sonnegg/(St. Lips (Gemeinde Sittersdorf) zweisprachig aufgewachsen, ganz andere Berufswünsche: Lastwagenfahrer wollte der lange sehr kleinwüchsige zarte Bub werden. Oder Diplomat. Sein Elternhaus und besonders seine Oma hätten ihn geprägt, sagt er. Die Oma war eine sehr starke, gläubige Frau, Analphabetin, konnte nur Slowenisch. Sie war sehr vertrauensvoll; weil sie gespürt hat, dass Gott mit ihr ist.“