Gewalt gegen Frauen ist in Kärnten inzwischen (leider) täglich ein Thema. 871 Betretungs- und Annäherungsverbote wurden 2022 ausgesprochen. Um zehn Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Im Rahmen der insgesamt 1321 Beratungsgespräche, die 2022 im Kärntner Gewaltschutzzentrum stattgefunden haben, suchten exakt 1036-mal weibliche und exakt 285-mal männliche Opfer Unterstützung. 95 Prozent der betroffenen Frauen brauchten wegen Partnergewalt Hilfe.
Auch jene Lavanttalerin, die am Sonntag von ihrem betrunkenen und eifersüchtigen Lebensgefährten in ihrer Wohnung über Stunden bedroht und misshandelt wurde, wird sich hoffentlich an die Expertinnen und Experten wenden.
Doch was steckt hinter den Attacken gegen Männer? Immer öfter kommt es zu Generationengewalt – etwa zwischen Kindern und Eltern, unter Geschwistern oder anderen Verwandten. Auch sie brauchen jede Unterstützung und Hilfestellung. Und auch ihnen stehen im Gewaltschutzzentrum alle Türen offen.
Was hingegen noch für alle Betroffenen fehlt, ist die von ÖVP-Familienministerin Susanne Raab Anfang Dezember angekündigte und so wichtige Gewaltambulanz in Kärnten. Denn eine richtig dokumentierte Verletzungshistorie bei Gewalttaten ist ein Muss. Ganz egal, welches Geschlecht das Opfer hat.