Im Büro von Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) tut man sich immer noch schwer damit, die Aufregung zu verstehen, die das strittige Gender-Wörterbuch samt Leitfaden in der Öffentlichkeit, aber auch im Amt der Kärntner Landesregierung selbst, ausgelöst haben. "Es gibt seit 2018 einen fortlaufenden Regierungssitzungsakt, wir wollten nur vor Ende der Regierungsperiode unsere Arbeit abschließen", erklärt Schaars Büroleiter Andreas Krassnitzer. Eine Überrumpelung der anderen Parteien oder gar der eigenen Fraktion könne es somit nicht gegeben haben. Auch habe man nicht aus eigenem Antrieb das Thema aufgenommen, vielmehr gibt es eine rechtliche Notwendigkeit, da der VfGH in einem Urteil festhielt, dass es ein drittes Geschlecht gibt. Dass ÖVP-Chef und Landesrat Martin Gruber bei der Abstimmung in der Regierungssitzung den Raum verlassen hat, sieht man in der SPÖ als Foul. "Es kommt ja kein Akt auf die Tagesordnung, bei dem in der Koalition nicht vorab die Zustimmung vereinbart ist", sagt Krassnitzer.