Im Mai vergangenen Jahres meldete sich der besorgte Bruder einer Spittalerin bei der Polizei: Seine Schwester habe Geldbeträge über mehrere Tausende Euro an den in Los Angeles lebenden Schauspieler Robert Wagner ("Hart, aber herzlich") überwiesen. Diesen habe seine Schwester im Internet kennengelernt, er habe ihr die große Liebe versprochen.

Eine 57-jährige Ungarin war damit beauftragt, bei der Spittalerin Geldbeträge abzuholen und an die "Assistentin" des Stars zu übergeben. Er würde sich um eine Wohnung für sie kümmern, wurde vorgegaukelt. Staatsanwaltschaft und Polizei täuschten schließlich eine Geldübergabe vor. Dabei wurde die Ungarin im Mai 2021 von der Polizei verhaftet und befand sich seitdem in Untersuchungshaft.

In Bitcoins umgewandelt

Mehr als 258.000 Euro hatte sie zuvor bei Opfern in ganz Europa abgeholt, an Automaten in Bitcoins umgewandelt und an einen angeblichen "Prinzen" aus Dubai überwiesen. In diesen hatte sich die Ungarin selbst verliebt. Der Unbekannte hätte das Geld für hilfsbedürftige Kinder gebraucht, gab er gegenüber der Ungarin an.

Am Donnerstag musste sich die Ungarin dafür am Landesgericht Klagenfurt verantworten. Nach rund zweieinhalb Stunden sprach Richter Christian Liebhauser-Karl, Vorsitzender des Schöffengerichts, das Urteil: Die 57-Jährige wurde wegen Geldwäsche schuldig gesprochen und zu drei Jahren Haft verurteilt. 25 Monate davon wurden bedingt, elf Monate unbedingt ausgesprochen. Nachdem die Frau fast ein Jahr in U-Haft war und ihr diese Zeit angerechnet wurde, konnte sie noch am Donnerstag auf freien Fuß gesetzt werden.

Die Ungarin musste sich wegen Geldwäsche vor Gericht verantworten
Die Ungarin musste sich wegen Geldwäsche vor Gericht verantworten © Thomas Martinz