Es sind schwere Vorwürfe, die gegen einen Kärntner Fahrschullehrer erhoben werden. Der 52-jährige Mann aus dem Bezirk Klagenfurt-Land soll Fahrschülerinnen belästigt haben. Wie die Staatsanwaltschaft Klagenfurt bestätigt, wird gegen den Fahrschullehrer, der bei einer Fahrschule im Bezirk Feldkirchen gearbeitet hat, wegen sexueller Belästigung (Paragraf 218) ermittelt. Bislang konnten mehr als 40 Mädchen und Frauen als mögliche Opfer von der Polizei ausgeforscht werden.

Der 52-Jährige soll die Taten zwischen März 2015 und Februar dieses Jahres begangen haben. Ein Mädchen hatte Ende Februar den Stein ins Rollen gebracht und vertraute sich dem Chef der Fahrschule an. Dieser fiel, wie er zur Kleinen Zeitung sagt, "aus allen Wolken": "Ich habe den betroffenen Fahrschullehrer noch an dem Tag, an dem ich von den Vorwürfen erfahren habe, sofort fristlos entlassen." Mehr wolle er zu dem Fall in der Öffentlichkeit nicht sagen.

Anzeige erstattet

Umgehend wurde am 22. Februar auch Anzeige bei der Polizei erstattet. Die bisher ausgeforschten Mädchen bzw. Frauen sind zwischen 15 und 24 Jahre alt. Eventuelle weitere Opfer werden nun ersucht, sich bei der Polizeiinspektion Feldkirchen unter der Telefonnummer 059133 2200-100 zu melden. Alle Hinweise werden vertraulich behandelt.

Der beschuldigte Fahrschullehrer soll sieben Jahre lang für die betroffene Fahrschule im Bezirk Feldkirchen gearbeitet haben. Dem Vernehmen nach soll er sehr beliebt gewesen sein und selbst eine Tochter haben. Warum hat keines der möglichen Opfer früher etwas gesagt? "Das ist in solchen Fällen leider nicht ungewöhnlich, viele schweigen, weil es ihnen peinlich ist. Erst wenn jemand sein Schweigen bricht, trauen sich auch die anderen, etwas zu sagen", sagt Tina Frimmel-Hesse, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt.

Befragungen laufen

Was der Fahrlehrer zu den schweren Vorwürfen gegen ihn sagt, ist nicht bekannt. Die Ermittlungen der Polizei laufen, die Einvernahmen der Frauen sind derzeit noch voll im Gange. "Ich habe noch keinen Abschlussbericht", sagt Frimmel-Hesse. Der Mann soll bisher unbescholten gewesen sein.

Für den 52-Jährigen gilt die Unschuldsvermutung.