120 Meter lang, 110 Meter breit, 35 Meter hoch: Das gegen alle Umwelteinflüsse geschützten Gebäude, 60.000 Quadratmeter groß, ist seit August eine wesentliche Säule der Zukunft Kärntens. Europas größter Halbleiterhersteller Infineon nahm für eines der größten Mikroelekronik-Investments des Kontinents 1,6 Milliarden Euro in die Hand. Die Wahl des Standorts für die neue 300-Millimeter-Chipfabrik fiel 2018 auf Villach, 2021 wurde das Werk eröffnet. Ein Erfolg für den Infineon-Austria-Vorstand um Vorsitzende Sabine Herlitschka, die vom Magazin Trend als „Frau des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Herlitschka, „treibende Kraft einer Schlüsselindustrie in Europa“, fand in Reinhard Ploss, dem im Frühjahr 2022 scheidenden Vorstandsvorsitzenden von Infineon Technologies, einen kongenialen Partner und Fürsprecher Villachs.
Der Rückenwind für den Erfolg der Fabrik, mit der 400 Arbeitsplätze unmittelbar geschaffen und Tausende gesichert werden, kommt aus einem Nachfragesog: Globale Megatrends wie die Klimakrise und die daraus folgenden Gier nach grünen und energiesparsamen Anwendungen und E-Automobilen wurden durch Pandemie und Trend zum Homeoffice verstärkt. Der Mangel an Chips prägte das Jahr für viele Produzenten, die die beehrten Bauteile suchten – und trieb die Preise für die Hersteller. Die Entscheidung, die neue Fertigung für die 300-Millimeter-Technologie in Villach zu bauen, sichert den Standort wohl auf Jahrzehnte. Dass sich Infineon Austria 2021 mit einem Rekordjahr auch noch selbst beschenkte, ist die Krönung der Erfolgsgeschichte.