Montagmorgen gegen 5.30 Uhr prallte ein 51-jähriger Mann aus der Gemeinde Möllbrücke im Bezirk Spittal an der Drau mit seinem Firmenauto auf der Drautal Bundesstraße (B 100), kurz nach der Ortschaft Holztratten, in der Gemeinde Dellach gegen einen ausgewachsenen Wolf.

Der Wolf ist daraufhin in den angrenzenden Maisacker zwischen der Drautal Bundesstraße und der Drautalbahn zurückgelaufen. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Wolf durch den Zusammenprall verletzt wurde und sich noch im Nahbereich aufhält, ruft die Polizei zu Vorsicht in den Gemeinden Dellach und Irschen auf.

Laut Mario Deutschmann, Verwaltungsdirektor der Kärntner Jägerschaft, sind derzeit örtliche Jäger auf der Suche nach Spuren des Wolfes. Bisher hat man noch keine Anzeichen gefunden. "Trotzdem und aufgrund der Beschreibung des Lenkers ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass es sich dabei tatsächlich um einen Wolf gehandelt hat." Letztendliche Sicherheit werden erst Haarproben vom Unfallfahrzeug bringen. 

Wird der Wolf verletzt von den Jägern aufgespürt und sollte er im sogenannten "Wundbett" liegen, also mit offenen Wunden am Boden liegen, dann dürfen die Jäger das Tier, in Abstimmung mit dem Land Kärnten, von seinem Leid erlösen. Sollte der Wolf flüchten, dann wird nicht nachgeschossen.

Passanten, die dem Wolf begegnen, sollten ihm keinesfalls nachstellen oder irgendwie näher kommen: "Ein verletztes Tier, das die Scheu vor Menschen verloren hat, ist lebensgefährlich. Unbedingt sofort die Exekutive oder einen Jäger kontaktieren", erklärt Deutschmann.

In Kärnten waren im Sommer einige Weidetiere auf den Almen von Wölfen gerissen worden. Das Land Kärnten hat aus diesem Grund  Abschussgenehmigungen erteilt, die für drei Almen gelten.