Erste Ermittlungen haben laut Staatsanwaltschaft den Verdacht bestätigt, dass eine 13-Jährige am Mittwoch in Klagenfurt von zwei Burschen missbraucht wurde. Das Mädchen wurde bewusstlos bei einem Radweg in Klagenfurt gefunden. Staatsanwaltschafts-Sprecher Markus Kitz sagte am Freitag auf APA-Anfrage, es gebe ein Video von dem Vorfall, das nun der Staatsanwaltschaft vorliege. Die Burschen sind zum Missbrauch nicht geständig. Für einen von ihnen wurde U-Haft beantragt.

"Die Ermittlungen bestätigen eindeutig den Verdacht des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen", sagte Kitz. Die Burschen, 15 und 20 Jahre alt, gaben an, nicht gewusst zu haben, dass das Mädchen erst 13 Jahre alt ist. Dass Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, bestreiten sie aber nicht. Kitz: "Die Burschen schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu. Wir haben ein Video, das zeigt, dass es zum Geschlechtsverkehr gekommen ist, und dass das Mädchen beeinträchtigt ist." Da die mutmaßlichen Täter die Vergewaltigung gefilmt haben, könnte ihnen auch ein Verfahren wegen Kinderpornografie drohen.

Es gibt ein Video

Angefertigt hat das Video der 15-Jährige. Die Tat fand am Nachmittag im Freien in der Nähe des Radwegs statt. Die 13-Jährige war laut Kitz alkoholintoxikiert, sie wurde im Klinikum Klagenfurt behandelt. Wie Kitz angab, werde auch geprüft, ob das Mädchen den Alkohol freiwillig getrunken hat, oder ob er ihm eingeflößt wurde. Strafbar sei die Tat aber wohl auch, wenn die 13-Jährige freiwillig getrunken hat. Der 20-jährige Verdächtige wurde bereits in die Justizanstalt eingeliefert, über ihn soll Untersuchungshaft verhängt werden. Der 15-Jährige blieb zunächst auf freiem Fuß. Im Fall einer Verurteilung drohen dem 20-Jährigen laut Staatsanwalt ein bis zehn Jahre Haft, dem Jugendlichen bis zu fünf Jahre.

"Opfer schützen"

Die Angehörigen des Opfers haben die Tat in Sozialen Medien im Internet veröffentlicht und dazu aufgerufen, dass sich Zeugen melden sollen. Die Polizei warnt nun aber eindringlich vor so einem Vorgehen: "Selbstverständlich bleibt ein privates Posting jedem Menschen unbenommen. Es wird aber bemerkt, dass bei Kriminalfällen bezüglich des Datenschutzes allgemein und des Opferschutzes im Speziellen Vorsicht geboten ist."

Zudem würden erfahrungsgemäß polizeiliche Ermittlungen, insbesondere in Bezug auf etwaige Zeugenaussagen, "am ehesten dann zu gerichtsverwertbaren Ergebnissen führen, wenn diese unbeeinflusst beziehungsweise unvoreingenommen erfolgen können".

Zeugen gesucht

Etwaige Zeugen des Vorfalls werden gebeten sich - auch anonym - bei der Polizei zu melden (Kriminalreferat Stadtpolizeikommando Klagenfurt: 059 133/25 33 33).