Der Fall ist schon jetzt furchtbar und er wird noch viel schlimmer werden. Davon sind Ermittler überzeugt. Im Dezember wurde ein Mann (44) aus dem Bezirk Völkermarkt an seinem Arbeitsplatz festgenommen. Er steht im Verdacht von März 2019 bis Dezember 2020 zwei Buben (heute 9 und 10 Jahre jung) mehrfach schwer sexuell missbraucht zu haben.
Auch ein Bekannter des Lkw-Fahrers, ein deutscher Staatsbürger (24), wurde festgenommen. Er wird ebenfalls verdächtigt, die zwei Buben schwer sexuell missbraucht zu haben. Beide Männer sitzen in der Justizanstalt Klagenfurt in Untersuchungshaft und sind zu diesen Taten (teilweise) geständig.

Der Kärntner, er hat bis 2010 eine mehrjährige Haftstrafe wegen Kindesmissbrauchs verbüßt, war in Kontakt mit Adrian V. Der ist Hauptangeklagter im Missbrauchsfall von Münster in Deutschland. Auf V.s Handy wurden auch Missbrauchsvideos gefunden, auf denen der Kärntner mit seinen Opfern zu sehen ist. Deutschen und österreichischen Ermittlern unter Federführung des Landeskriminalamtes (LKA) Oberösterreich ist es gelungen den 44-Jährigen auszuforschen.

Bub namens Lukas

Und er hat offenbar weitere Opfer auf seinem Gewissen: Durch umfangreiche Ermittlungen konnte festgestellt werden, dass der Beschuldigte 2014 zwei damals etwa 8- bis 10-Jährige, aus Kärnten stammende Buben, sexuell missbraucht hat, so Wolfgang Dirisamer vom LKA OÖ. Wer diese Opfer sind, konnte bis heute nicht geklärt werden. Laut ausgewertetem Datenmaterial heißt eines dieser beiden Opfer mit Vornamen Lukas.

Weil der 44-Jährige zu den Vorwürfen, trotz vieler Beweise, nicht geständig ist, haben sich die Ermittler zur Veröffentlichung eines Fahndungsfotos des Beschuldigten entschlossen. „Vielleicht melden sich die Opfer, Verwandte oder Bekannte von ihnen oder Zeugen, die Auskunft zum Umgang des Mannes mit Kinder geben können“, sagt Dirisamer: „Es ist zu befürchten, dass der Beschuldigte seit seiner Haftentlassung 2010 bis zur Festnahme 2020 mehrere weitere ähnliche Straftaten begangen haben könnte.“

Hinweise nimmt das LKA OÖ unter 059 133/40-3333 entgegen. Für die Festgenommenen gilt die Unschuldsvermutung.