Schnee und Schneeregen führten erneut zu teils massiven Behinderungen auf den Straßen in Kärnten und Osttirol. Starken Schneefall meldeten die Wetterbeobachter aus dem Lesachtal. In den vergangenen Tagen gab es überall Niederschlags-Rekordwerte. Das Lesachtal und einige höher gelegene Orte im Mölltal und in Osttirol waren rasch von der Außenwelt abgeschnitten, die Einsatzkräfte stehen seit dem Wochenende im Dauereinsatz.

  • Von Dienstag 18 Uhr bis Mittwochfrüh haben die Disponenten der Landesalarm- und Warnzentrale in Klagenfurt 166 Feuerwehreinsätze abgearbeitet.
  • Oberkärntner Bürger sollen wegen der Lawinengefahr daheim bleiben.
  • Mittwochfrüh standen noch 15 Feuerwehren im Einsatz. In erster Linie mussten die Einsatzkräfte Verkehrswege von umgestürzten Bäumen freischneiden.
  • Zugespitzt hat sich die Lage bei der Stromversorgung. Die Kärnten-Netz GmbH hat 160 Monteure aktiviert. Besonders betroffen ist der Raum Mittelkärnten, also die Bezirke Villach-Land, Feldkirchen, St. Veit/Glan sowie Klagenfurt-Land. Neue Störungen sind auch im Bezirk Spittal aufgetreten. 4000 Kärntner und 3000 Osttiroler Haushalte sind ohne Strom.
  • Das Land Kärnten verschiebt die Corona.Massentests in acht Gemeinden.
  • Lesachtaler bald wieder "frei".

19.52 Uhr: Dach von Holzwerk eingebrochen

Bei einem Brettschichtholzwerk in Assling in Osttirol ist am Mittwochnachmittag die Dachkonstruktion teilweise eingebrochen. Der Vorfall habe sich während des Produktionsbetriebs gegen 17 Uhr ereignet, teilte das Unternehmen in einer Aussendung mit. Der Betrieb wurde sofort darauf eingestellt. Es wurde niemand verletzt.

Die Ursache wurde vorerst noch untersucht, hieß es. Es sei aber davon auszugehen, dass der heftige Schneefall der vergangenen Tage und die dadurch entstandenen großen Schneemassen dafür verantwortlich waren.

19.20 Uhr: 2500 Haushalte im Dunkeln

Bis in die Abendstunden waren 180 Monteuren der KNG-Kärnten Netz GmbH im Einsatz. "Bis zum Ende des Tages rechnen wir mit rund 2500 Haushalten, welche diese Nacht noch stromlos verbringen müssen", sagt Josef Stocker von der Kelag. Donnerstag früh gehen die Arbeiten weiter.

16.23 Uhr: Straßenverbindung freigeräumt

Vorsichtig optimistisch zeigte sich Mittwochnachmittag Bezirkshauptfrau Olga Reisner über die Lage in Osttirol, nachdem viele Einsätze und Arbeitsaufträge im Zuge der extremen Wetterereignisse erfolgreich abgearbeitet werden konnten. „Mit Unterstützung des Jägerbataillons 24 des Bundesheeres konnte wieder die B 111 Gailtalstraße von Untertilliach nach Kärnten wieder befahrbar gemacht werden. Am Flugplatz in Nikolsdorf hilft das Bundesheer mit einem Notstromaggregat zum Betanken der Hubschrauber, da es hier einen Stromausfall gibt und die Betankungsanlage ausgefallen ist“, erklärte die Bezirkshauptfrau.

15.51 Uhr: 4000 Haushalte stromlos

Im Netz der KNG-Kärnten Netz GmbH sind mit Stand 15 Uhr rund 4000 Kundenanlagen ohne Stromversorgung. Den 180 Monteuren ist es seit in der Früh gelungen, viele witterungsbedingte Störungen zu beheben, es sind aber immer wieder neue Störungen dazugekommen.

Hauptbetroffene Gebiete sind nach wie vor die Bezirke Villach-Land, Feldkirchen und St. Veit an der Glan sowie teilweise der Bezirk Spittal an der Drau. Deutlich verbessert hat sich die Situation im Bezirk Klagenfurt-Land. Man erwartet, dass es gelingt, bis zum Abend noch zahlreiche Haushalte wieder mit Strom versorgen zu können.

14.55 Uhr: Tinet-Mitarbeiter schwer verletzt

Bei Aufräumarbeiten ist ein Mitarbeiter der Tinetz in Osttirol schwer verletzt worden. Er wurde auf einem Masten von einem Seil am Kopf und im Gesicht getroffen und musste ins Klinikum Klagenfurt überstellt werden.

14.15 Uhr: So viel Schnee ist von Dienstag auf Mittwoch...

...in Kärntens Schnee-Hotspots dazugekommen.

  • Kötschach 68 Zentimter
  • Kornat 55 Zentimeter
  • Bad Bleiberg 54 Zentimeter
  • Kanzelhöhe 52 Zentimeter
  • Obervellach 48 Zentimeter
  • Dellach im Drautal 47 Zentimeter
  • Hermagor 44 Zentimeter
  • Spittal an der Drau 40 Zentimeter
  • Loibl 39 Zentimeter
  • Mallnitz 38 Zentimeter

13.55 Uhr: Notfall im Lesachtal - Räumungsgeräte kämpfen sich zum Krankenhaus vor

Notfall im Lesachtal - eine Frau hat sich nach einm Sturz am Kopf verletzt. Ein Hubschrauberflug ist nicht möglich. So arbeiten derzeit mehrere Räumungsfahrzeuge in Richtung Kötschach Mauthen um die Straße frei zu machen, sodass die Verletzte in ein Krankenhaus gebracht werden kann.

13.13 Uhr: Kein Ende in Sicht

Viele Oberkärntener Gemeinden versinken im Schnee. Ein Lokalaugenschein.

13 Uhr: Lage in Kötschach "am Limit"

Die Lage in Kötschach-Mauthen ist laut Bürgermeister Josef Zoppoth „am Limit. Weil es schon seit Freitag so geht. Der Schneefall hat jetzt nachgelassen, doch es liegt so viel im Ort, dass wir kaum wissen, wohin wir ihn bringen sollen.“ Derzeit liegt der Schnee im Ort circa 1,30 Meter hoch, die Schneelast auf den Dächern beträgt laut Zoppoth 384 Kilogramm pro Quadratmeter. „Wir kämpfen uns durch und haben schweres Gerät von außerhalb angefordert, etwa aus Arnoldstein und Völkermarkt. Auch sind wieder alle Bergstraßen gesperrt. Am Nachmittag wird die Situation dort von der Lawinenkommission geprüft.“

12.15 Uhr: Hubschrauberflüge bald wieder möglich

Aufgrund der prognostizierten Wetterbesserung sollen in Osttirol auch wieder vermehrt Hubschrauberflüge möglich sein. Als Erstes stehe dabei der sogenannte Down-Wash der Hauptstromleitung von Matrei über Lienz nach Sillian an, teilte das Land am Mittwoch mit. Sobald Flugwetter herrsche, werde ein Bundesheer-Hubschrauber diese Arbeit übernehmen. "Für uns ist jetzt am Wichtigsten, so schnell wie möglich die 110-kV-Leitung von Matrei in Osttirol über Lienz nach Sillian von der Schneelast zu befreien, um einen Schneebruch zu verhindern", erklärte Bezirkshauptfrau Olga Reisner. Bei der Landeswarnzentrale seien bis Mittwochvormittag 40 Hubschrauberflüge für diverse Unterstützungsleistungen angefordert worden. Davon seien wetterbedingt noch 13 Flüge ausständig.

12.05 Uhr: Auch so manches Auto wird wieder gefunden

Der Schnee hat auch so manchen PKW unter sich begraben. So wie  das Auto unserer Kollegin Karina Hartweger. Nach längerer Suche kam der Wagen mithilfe eines Baggers wieder zum Vorschein.

© Karina Hartweger

12 Uhr: Lawinensituation im Mölltal spitzt sich zu

Die Lawinensituation hat sich in den Gemeinden Mörtschach, Großkirchheim und Heiligenblut verschärft. "Wir trauen uns derzeit nicht mehr auf Straßen zu fahren, wo wir schon waren", sagt Martin Glantschnig, Bergführer und Mitglied der Lawinenkommission. Bis zu eineinhalb Meter Schnee liegen im Tal, in den Bergdörfern dürften es bis zu zwei Meter sein. "Ein Lichtblick ist, dass wir morgen Minusgrade bekommen und sich die Schneedecke stabilisieren dürfte", hofft Glantschnig, der erneut an die Bewohner der höher gelegenen Dörfer appelliert, ihre Häuser nicht zu verlassen und sich von steilen Hängen fernzuhalten. 

11.50 Uhr: Lesachtal findet wieder Anschluss

Im Lesachtal wird zur Zeit mit zwei Schneefräsen die Bundesstraße geräumt. Voraussichtlich wird die Verbindung Donnerstag Abend wieder freigegeben.

11.45 Uhr: 8000 Kärntner Anlagen ohne Strom

"Derzeit haben wir rund 8.000 unversorgte Kundenanlagen. In den  vier Bezirken Villah Land, Klagenfurt Land, Feldkirchen und Sankt Veit. Vereinzelt auch noch welche in Spittal und Völkermarkt. 160 Monteurinnen und Monteure stehen im Einsatz", sagt Josef Stocker von Kelag.

11.30 Uhr: Einsatzkräfte in der Region Villach im Großeinsatz

Stadt Villach sperrt Parkanlagen, Friedhöfe und die Dobratschstraße. Bleiberg mit Lawinenstufe 1. Brand in Großbetrieb in Feistritz an der Drau. Übertretende Bäche in Wernberg. Sorge in Finkenstein. Hier finden Sie einen Überblick über die Lage in der Region.

11.15 Uhr: 3000 Osttiroler Haushalte wieder ohne Strom

Am Dienstag Abend waren es nur mehr 900 Hauhalte. Über Nacht sei es neuerlichen Ausfällen gekommen und der nach wir vor anhaltende Schneefall mache es den 160 Mitarbeitern inklusive Fremdfirmen schwer, zu den Störstellen zu kommen - wegen Lawinengefahr und Straßensperren. Wo man wegen der Straßensperren gar nicht hinkomme seien das Tauerntal, das Villgratental und das Lesachtal (Untertilliach). Das teilte Christian Ammer von der Tinetz mit.

10.45 Uhr: WAC-Spiel in Klagenfurt soll dennoch stattfinden

Viel Wasser ist auch in Klagenfurt heruntergekommen. Das Europaleague-Match des WAC gegen Feyenoord Rotterdam soll aber gespielt werden können. Bei den Wölfen stellt man sich aber auch eine Rutschpartie und tiefen Boden ein.

10.30 Uhr: Land verschiebt Corona-Massentest in acht Gemeinden

Um niemanden einer erhöhten Gefahr auszusetzen werden die für das Wochenende in Kärnten geplanten Massentests vom 11. bis 13. Dezember in einigen von den Schneefällen der vergangenen Tage besonders betroffenen Oberkärntner Gemeinden verschoben – das teilte heute Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner mit. Konkret wird es in den Gemeinden Stall im Mölltal, Kötschach-Mauthen, Winklern, Großkirchheim, Mörtschach, Rangersdorf, Heiligenblut und Lesachtal am kommenden Wochenende keine Testungen geben. Ein neuer Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.

10.20 Uhr: Villach im Schneehaufen

So gräbt sich die Draustadt durch den Schnee:

10.15 Uhr: Trauriger Einsatz für Mölltaler Wehren

Dienstagabend ereignete sich in Großkirchheim ein medizinischer Notfall. Die Feuerwehren Heiligenblut und Großkirchheim taten ihr Möglichstes, Ärztin und Rettung durch die Schneemassen zu lotsen. Was war passiert? Großkirchheims Feuerwehrkommandant Horst Pichler war beim Schneeschaufeln umgefallen und verstarb.

10 Uhr: Einige Unfälle im Zusammenhang mit dem Schnee

In Köttmannsdorf (Bezirk Klagenfurt-Land) stürzte ein Baum auf eine Landesstraße. Ein 19-jähriger Klagenfurter schaffte es wegen der Schneefahrbahn nicht rechtzeitig anzuhalten und stieß gegen den Stamm. Er blieb unverletzt, das Fahrzeug wurde aber schwer beschädigt. In St. Urban (Bezirk Feldkirchen) kam eine 59-jährige Frau mit ihrem Auto von der glatten Fahrbahn ab und stürzte in ein Bachbett. Sie und ihre 74-jährige Beifahrerin wurden verletzt ins Klinikum Klagenfurt gebracht. Verletzt wurde auch ein 66-jähriger Autolenker bei Ferlach (Bezirk Klagenfurt-Land): Weil ein 18-jähriger Pkw-Fahrer einem anderen Auto ausgewichen war, geriet er ins Schleudern und prallte gegen das entgegenkommenden Auto des 66-Jährigen.

Ein Baum stürzte zudem in Klagenfurt auf ein Reitschuldach und durchschlug es.

9.45 Uhr: Die Lesachtaler nehmen es gelassen

Nach den Schneefällen sind viele Orte im Lesachtal auf dem Landweg nicht mehr erreichbar. Die Bewohner nehmen ihre Situation mit bewundernswerter Gelassenheit. 

9.35 Uhr: Oberkärntner sollen zuhause bleiben

Enorme Schneemassen führen in Oberkärnten zu Straßensperren in den Bezirken Spittal und Hermagor. Immer wieder fallen Bäume auf Fahrbahnen. In Heiligenblut wurden sogar Schneefräsen aus dem Ötztal und aus Saalfelden ausgeborgt. Die Lawinengefahr ist hoch. Bürger sollen ihre Häuser nicht verlassen.  

9.20 Uhr: 4000 Haushalte ohne Strom

Wie die Kelag meldet, haben in Kärnten 4000 Haushalte keinen Strom. Das ist schlimmer, als am Montag nach den Niederschlägen des Wochenendes, wo es 3000 waren. 160 Monteure sind im Einsatz. Besonders betroffen ist der Raum Mittelkärnten, also die Bezirke Villach-Land, Feldkirchen, St. Veit/Glan sowie Klagenfurt-Land. Neue Störungen sind auch im Bezirk Spittal aufgetreten.

9.10 Uhr: Erneut wilde Niederschläge in Osttirol

Anhaltende Niederschläge in der Nacht haben auch im Lienzer Talboden eine kräftige Portion neuen Schnee abgeladen. In Osttirol sind die Räumtrupps im Dauereinsatz. Nicht nur die Straßen sind frei zu machen. Unzählige Dächer sind abzuschaufeln. Hier unterstützt derzeit der Maschinenring Osttirol.  Zahlreiche Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten: Kals, Defereggent, Matrei, virgen, Prägraten sowie Außer- und Innervillgraten. Hunderte Haushalte sind weiterhin ohne Strom.

8.40 Uhr: Noch müssen die Dächer nicht abgeschaufelt werden

Zur Zeit besteht im Lesachtal keine Notwendigkeit,die Dächer vom gefallenen Schnee zu befreien. Die Dachlast stellt aktuellkein Problem dar, informiert die Lawinenkommission. Ab kommender Woche, wenn sich der Schnee gesetzt hat, sollte man vorbeugend die Dächer von der Schneelast befreienlassen. Dafür ist allerdings nicht die Feuerwehr zuständig. Es wird empfohlen, Fachfirmen damit zu beauftragen.

8.00 Uhr: Villach sperrt Parks und Friedhöfe

Probleme gibt es auch in den Städten, vor allem in Villach: In zahlreichen Straßen, etwa der Maria-Gailer-Straße, der Pestalozzistraße oder der 10.-Oktober-Straße, hat der nasse, schwere Schnee Bäume beschädigt und Äste drohen abzubrechen. Aus diesem Grund bleiben heute, Mittwoch, sämtliche Park- sowie die Friedhofsanlagen in Villach gesperrt. Auch die Dobratschstraße muss mindestens heute wegen gefährlicher Situationen mit Bäumen gesperrt bleiben.

Die Gefahr von Ästen, die unter der Schneelast abbrechen, ist im gesamten Villacher Stadtgebiet gegeben. Die Schneebruchgefahr kann im Laufe des Tages sogar noch steigen, da laut Wettervorhersage Regenfälle möglich sind. Die Stadt appelliert daher: Meiden Sie nicht unbedingt nötige Wege – sowohl zu Fuß als auch mit dem Auto!

In der Gemeinde Irschen musste die Schneeräumung in einigen höher gelegenen Ortschaften schon Dienstagabend aufgrund der großen Lawinengefahr eingestellt werden.

7.30 Uhr: Einsätze wegen umgestürzter Bäume

In ganz Kärnten waren Feuerwehren in den Nachtstunden im Einsatz, um Straßen von umgestürzten Bäumen zu befreien.

Hier finden Sie die Ereignisse von gestern, Dienstag, im Liveticker zum Nachlesen.