Franziska Tschinderle scheint angstbefreit und vor allem eines: neugierig. Im Alter von 21 Jahren begleitete die freie Journalistin 2015 zu Reportagezwecken Flüchtlinge von Serbien kommend über die noch freie Grenze nach Ungarn. „Was du dort erlebst, ist fordernd. So viele Grenzerfahrungen, die muss man auch selbst verarbeiten können“, schildert sie. Direkt nach Abschluss ihres FH-Studiums für Journalismus in Wien wurde sie zu diesem Einsatz geschickt, erlebte die Flüchtlingskrise und damit einhergehende Grenzzaunbauten durch Ungarns Premier Viktor Orban hautnah. Der Begriff „Balkanroute“ prägte auch das künftige Schaffen der heute 26-jährigen Villacherin, die nach ihrer Matura 2013 am Gymnasium in St. Martin den Weg zur Reporterin einschlug und schon für die deutsche Wochenzeitung „Zeit“, das Monatsmagazin „Datum“, den Radiosender „Ö1“ oder auch die „Neue Züricher Zeitung (NZZ)“ aus der Region berichtet hat.