Ein 65 Jahre alter Mann, der mit dem Coronavirus infiziert war, ist am Samstag im Klinikum Klagenfurt verstorben. Das bestätigte Landeshauptmann Peter Kaiser am Sonntagvormittag. "Der Mann hatte eine schwere Vorerkrankung an der Lunge und befand sich seit einigen Tagen im Klinikum Klagenfurt." Kaiser und Gesundheitsreferentin Beate Prettner berichteten in einer Pressekonferenz über die aktuelle Lage in Kärnten. Mittlerweile gibt es in Kärnten insgesamt schon 105 Coronafälle (Stand: Sonntag, 12.30 Uhr). Fünf Betroffene werden auf der Intensivstation betreut. Über die laufenden Entwicklungen lesen Sie hier.

Vor zwei Wochen wurde in Kärnten der erste Fall einer mit dem Coronavirus infizierten Person bekannt. Es handelte sich um eine 28-jährige Frau aus dem Bezirk Völkermarkt. Im Bezirk Völkermarkt gibt es mit 24 Infizierten auch die meisten Betroffenen. Nun wird der Ruf nach drastischen Maßnahmen laut. So bringt etwa der Bürgermeister von Bad Eisenkappel, Franz Josef Smrtnik, ins Spiel, seine Gemeinde bis 13. April unter Quarantäne stellen zu lassen. Entscheiden muss das der zuständige Bezirkshauptmann von Völkermarkt.

Ansteckung bei Begräbnis und Leichenschmaus

Für Landeshauptmann Kaiser ist eine Quarantäne für Bad Eisenkappel kein Thema. "Es gibt klare Richtlinien für Quarantänen. Es gibt keinen Ort ohne einzigen Ansteckungsfall, der unter Quarantäne gestellt wurde." Auch eine Quarantäne für den gesamten Bezirk Völkermarkt sei derzeit nicht geplant. "Ausgangspunkt für die große Verbreitung war ein Begräbnis mit anschließendem Leichenschmaus und 86 Personen. Das war vor 16 Tagen. Damals war das noch erlaubt", sagt Kaiser. "Das zeigt, dass dieses  Veranstaltungsverbot notwendig war", betont Krisenkoordinator Günther Wurzer. Man beobachte die Lage im Bezirk und sei ständig mit der Bezirkshautpmannschaft in Kontakt. Prinzipiell sei es, so Kaiser, mit Verweis auf Beispiele in Tirol, möglich, einen Bezirk unter Quarantäne zu stellen.

"So verhalten als wäre man selbst infiziert"

Kaiser appelliert an die Bevölkerung, sich an die strengen Maßnahmen der Bundesregierung zu halten. Der Landeshauptmann warnt vor illegalen “Coronaparties” in Kärnten. “Wir werden gemeinsam mit der Exekutive alles tun, damit dieses Verhalten, das anderen Schaden zufügt, eingestellt wird", betont er. "Verhalten Sie sich derzeit so, als hätten Sie Corona. Bleiben Sie zuhause und treffen Sie sich nicht mit anderen Menschen", appelliert Gesundheitsreferentin Beate Prettner. Sie erklärt zudem, dass Proben künftig auch vom ILV Kärnten  (veterinärmedizinisches Untersuchungslabor) analysiert werden dürfen. Pro Tag könnten in Kärnten damit 200 Tests durchgeführt werden.