In Kärnten sind derzeit viele Katholiken in der Abwarteposition, ob sie aus der erschütterten Kirche austreten. Sie machen das vom Ergebnis der Visitation der Kärntner Kirche abhängig; davon, ob nach der Ära von Bischof Schwarz Glaubwürdigkeit und Transparenz wiederhergestellt werden. Was sagen Sie den Absprungbereiten?
ELISABETH ANKER: Ich habe Respekt vor den Gründen, wenn Leute sagen: Das kann ich nicht mehr mittragen, die Schmerzgrenze ist erreicht. Gleichzeitig muss man aber sehen: Man trifft mit dem Austritt die Falschen: Die, die vor Ort tätig sind. Austritte sind zu respektieren, auch wenn’s sehr traurig stimmt. Von Pfarrern braucht es persönliche Größe, zu sagen: „Es tut mir unendlich leid, doch ich respektiere den Schritt. Meine Tür bleibt für Dich immer offen.“