Nicht immer mit Verständnis blickten Bürgermeister aus dem ländlichen Raum in den 90er Jahren ins Stadtgebiet. Dorthin, wo die gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften groß gebaut haben. Um auch in kleinen Gemeinden günstige Wohnungen bauen zu können, mussten vielerorts Ausfallshaftungen für Leerstände übernommen werden, die derzeit rund 30 Kärntner Gemeinden in finanzielle Nöte bringen. „Viele dieser Wohnungen würden wir heutzutage nicht mehr bauen. Das waren politische Entscheidungen“, sagt Wohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ). 6000 Euro pro Jahr kostet einer Gemeinde eine leere Wohnung. In Kärnten findet man derzeit für 500 gemeinnützige Immobilien keinen Mieter. Nicht selten wurde auch einfach am Bedarf vorbei gebaut. „Wohngrößen von über 80 Quadratmeter sind für viele kaum noch leistbar“, sagt Schaunig. Das Land versuche, mit Mietpreisenkungsprogrammen und Qualitätsverbesserungen (Zentralheizung, Barrierefreiheit) dagegen zu halten.