Die Stimmung im Konferenzsaal der Arbeiterkammer Kärnten ist aufgeheizt, die Devise klar vorgegeben: Ein klares "Nein" zur geplanten neuen Regelung der Arbeitszeit. Freitag Vormittag haben sich Betriebsräte und Personalvertreter in Klagenfurt versammelt, um die das weitere Vorgehen gegen den 12-Stunden-Tag zu beraten. Rund 400 Personalvertreter und Betriebsräte aus ganz Kärnten nahmen an der Veranstaltung teil und sprachen sich gegen die Pläne der Bundesregierung aus. „Wenn die Regierung nicht einlenkt, muss sie mit schärfsten Protestmaßnahmen rechnen“, so ÖGB-Landesvorsitzender Hermann Lipitsch. Für den 30. Juni ruft der ÖGB zur Großdemonstration in Wien auf.

"Kniefall"

„Die von der Regierung vorgestellte Arbeitszeitflexibilisierung ist ein Kniefall vor Industrie und Wirtschaftsbossen. Niemand hat an die Menschen gedacht“, so Kärntens AK-Präsident Günter Goach. Die Arbeitszeit werde nicht flexibler, sondern nur länger. „Das Argument, dass damit Familie und Beruf besser vereinbar sind, ist falsch. Wie soll eine junge Mutter einen 12-Stunden-Arbeitstag bewältigen? Es ist offensichtlich, dass hier die Arbeitnehmer mit ihrer Gesundheit, ihrer Freizeit und ihrem Geld bezahlen werden“, so Goach weiter. Das Motto: "Die Industrie bestellt, die Regierung liefert: Nicht mit uns!"

In den Kärntner Betrieben und Dienststellen werden Versammlungen abgehalten. Es wird informiert und darüber beraten, welche weiteren Maßnahmen – auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene - ergriffen werden.