Wo frher Korn gelagert wurde, erstrecken sich heute zwei lange Tafelreihen, an denen rund 100 Personen Platz finden. Tischtücher und Stühle sind in Weiß gehalten. Die Tramdecke aus Lärchenholz ist original. Der neue Holzboden, ebenfalls aus Lärche, strahlt mit dem einfallenden Licht um die Wette. Es fühlt sich sehr behaglich an. Doch das war nicht immer so. Als Maximilian Stingl im Jahr 1993 Burg Mannsberg in der Gemeinde Kappel am Krappfeld übernahm, nagte nicht nur der Zahn der Zeit an den historischen Mauern: "Alles war verstaubt und verschmutzt. Man konnte hier nicht einmal eine Wurstsemmel essen", erinnert sich der Unternehmer. Fotos, die im Stiegenhaus des Palas an der Wand hängen, geben Zeugnis von den gewaltigen Sanierungs- und Revitalisierungsmaßnahmen, bei denen die Familie mithalf. "Irgendwo bei 50.000 Arbeitsstunden habe ich aufgehört, zu zählen", sagt Stingl mit einem Schmunzeln. Doch Zweifel an dem Projekt habe es nie gegeben. Stingl hat zwei Unternehmen aufgebaut, eines für Maschinenbau sowie ein Holzwerk. Er weiß anzupacken. Zudem ging mit dem Erwerb der Burg ein Jugendtraum in Erfüllung.