Am Sonntag werden Brandsachverständige und Kriminalisten die Brandruine unter die Lupe nehmen - auf der Suche nach der Ursache des Großbrands auf dem Areal von „Jetmarine“ in Kirschentheuer bei Ferlach. Der geschäftsführende Gesellschafter Wolfgang Jaritz hat einen ersten Verdacht: ein Defekt an der Photovoltaikanlage auf dem Dach oder ein elektrischer Defekt an einem von zehn Booten – fast alle neu – in der Halle.

Es war Samstag gegen 14 Uhr, als ein Fischer von einem Teich in der Nähe des Betriebsgeländes plötzlich Rauch aus dem Dach der 3000 Quadratmeter großen Halle aufsteigen sah. Er alarmierte über Handynotruf sofort die Feuerwehr. Karl Mikl, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kirschentheuer, deren Rüsthaus nur rund 200 Meter Luftlinie vom Brandobjekt entfernt steht: „Als wir eintrafen, schlugen uns schon Flammen entgegen. Wenig später stand das Objekt in Vollbrand.“ Mikl löste Alarmstufe drei aus. Elf Feuerwehren mit insgesamt 150 Leuten kämpften unter seiner Leitung fast zwei Stunden gegen Hitze und beißenden Rauch, dessen Säule kilometerweit zu sehen war.

Bootswerft-Inhaber: "Wir bauen die Firma wieder auf"

„Wir konnten nur mit schwerem Atemschutz arbeiten. Die Kameradinnen und Kameraden haben Großartiges geleistet." Erst am Montag übte Mikls Wehr den Ernstfall auf dem Jetmarine-Areal. „Das hat uns sehr geholfen“, so der Kommandant. Die Einsatzkräfte wussten dadurch genau, wo sich die Wasseranschlüsse befinden, wie die technischen Gegebenheiten sind und wo Gefahrenstellen lauern. Daher gelang es, eine zweite Halle vor dem Übergreifen der Flammen zu schützen, ebenso Boote, die im Freien lagerten. „Um 13.30 Uhr hat einer meiner Techniker noch ein Boot vor der Halle rangiert und nichts gemerkt“, sagt Jaritz. Ein Feuerwehrmann wurde von herabfallenden Trümmern getroffen und verletzt.

Nachlöscharbeiten

In der Nacht auf Sonntag waren die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Kirschentheuer damit beschäftigt, Brandwache zu halten und wieder aufflammende Glutnester zu löschen. "Wir werden noch den ganzen Tag mit Nachlöscharbeiten und dem Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft beschäftigt sein", heißt es auf ihrer Facebookseite.

Jaritz schätzt den Schaden auf rund drei Millionen Euro. Das Unternehmen war erst im Herbst 2016 nach der Übersiedlung vom Südring in Klagenfurt am neuen Standort in Betrieb gegangen. „Wir bauen sicher wieder auf. Das sind wir unseren vielen Kunden schuldig“, so Jaritz.

Videos vom Löscheinsatz am Samstag