Der niedrigste Holzpreis in Österreich wurde mit fünf Euro unter dem Durchschnitt 2014 in Kärnten erzielt. Grund war der fast doppelt so hohe Import an Rundholz aus Slowenien, erklärte Werner Mattersdorfer von der Landwirtschaftskammer beim Förstertag auf Schloss Mageregg. Die Schälschäden durch Wildverbiss hätten sich verdoppelt, was wertvolle Mischbestände gefährde. Als Herausforderung sieht Mattersdorfer auch Natura-2000-Schutzgebiete und das „überflüssige“ Holzhandelsüberwachungsgesetz. Dadurch gehe der Holzeinschlag zurück, was auch Schutzwälder in ihrer Funktion einschränke.
Eine Lanze für Holz als Roh- und Baustoff brach Willibald Ehrenhöfer, Geschäftsführer von Österreichs größtem privaten Forstbetrieb Mayr-Melnhof-Saurau. Der Holzbauanteil aller Bauvorhaben in Österreich von 39 Prozent könne noch erhöht werden. Vor allem Kärnten habe im öffentlichen Wohnbau Nachholbedarf. Der Holzbauanteil betrage bei Einfamilienhäusern 32 Prozent, bei Mehrfamilienhäusern nur 13 Prozent. In 50 Jahren werde Holz als Rohstoff mehr gefragt sein als je zuvor.
Zu den steigenden „Begehrlichkeiten“ an den Wald durch Touristiker, Jagdwirtschaft und Naturschutz meinte Agrarreferent und Forstwirt Christian Benger: „Wir müssen auf gleicher Augenhöhe einen Interessensausgleich zwischen allen Beteiligten schaffen.“ Man dürfe die Waldeigentümer nicht übergehen. "Der Wald muss als Lebens-, Arbeits- und Naturraum erhalten bleiben." Gesichert seien laut Benger EU-unterstützte Förderungen für Seilbringung, Aufforstung, Schutzwald und Forstwege.
Wie die "digitale Welt" die Holz- und Waldwirtschaft beeinflusst, wird die "Holzchallenge 2015" im September in Ossiach aufzeigen.