Bei einer Zeremonie in der Großen Halle des Volkes in Peking ist am Montag die Gründungsakte für den Aufbau der Asiatischen Infrastruktur Investmentbank (AIIB) unterzeichnet worden. An dem Finanzorgan unter chinesischer Führung beteiligen sich 57 Staaten.

Nach China, Indien und Russland ist Deutschland mit einem Anteil von 4,1 Prozent der viertgrößte Geldgeber und das wichtigste Mitgliedsland, das nicht aus Asien stammt. Die neue Bank soll dem großen Finanzierungsbedarf an Infrastrukturprojekten in Asien nachkommen. Die USA und Japan beteiligen sich nicht an der Bank, die Kritiker als Konkurrenz unter anderem zur Weltbank ansehen.

Dominanz von China

China wird die von der Volksrepublik selbst ins Leben gerufene neue Entwicklungsbank für Asien (AIIB) dominieren. China werde einen Anteil von 30,34 Prozent halten, kündigte das Finanzministerium am Montag an. Bei den Stimmrechten werde das Land 26,06 Prozent innehaben.

Dem Ministerium zufolge sollen Staaten "aus der Region" zusammengefasst mit 75 Prozent an der Bank beteiligt sein, die Ende des Jahres ihre Arbeit aufnehmen soll. Dieser Anteil soll, auch wenn neue Mitglieder zu der Bank stoßen, nie unter die Marke von 70 Prozent rutschen. Indien wird demnach der zweitgrößte Anteilseigner, gefolgt von Russland. Deutschland wird mit rund vier Prozent und einem Kapitaleinsatz von insgesamt 900 Millionen Dollar (803,43 Millionen Euro) viertgrößter Anteilseigner werden.

Grundkapital von 100 Milliarden Dollar

Bisher haben 50 der 57 Gründungsmitglieder - darunter auch Deutschland - den Vertrag unterzeichnet. Das genehmigte Grundkapital der AIIB soll bei 100 Milliarden Dollar liegen. Österreich befindet sich auch unter den Gründungsmitgliedern.

China hat die AIIB im vergangenen Jahr aus der Taufe gehoben, um mehr Geld für die Infrastruktur nach Asien zu leiten. Die Organisation wird von Experten als Konkurrenz insbesondere zur Weltbank gesehen, in der die USA dominieren.