Der seit eineinhalb Wochen wieder geöffnete Wiener Tiergarten Schönbrunn lockt mit einer neuen Attraktion: Am Weg zum Tirolerhof ist eine große Voliere für die Habichtskäuze entstanden. Sie wurde so perfekt in den Wald eingepasst, dass das Bauwerk aus Robinienstämmen und Stahlnetz fast unsichtbar ist. Dabei ist die Voliere 127 Quadratmeter groß und bis zu zehn Meter hoch.

"Das schwarze Netz ist kaum zu sehen, und so hat man das Gefühl, als beobachte man die faszinierenden Eulen mitten im Wald", sagte Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Auf dem Boden soll man künftig Feuersalamander beobachten können, die sich an einem künstlich angelegten Bach tummeln werden.

Leihvögel

Die gefiederten Bewohner hingegen sind bereits eingezogen. "Das Habichtskauz-Pärchen ist eine Leihgabe des Wiederansiedlungsprojekts der Österreichischen Vogelwarte der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Insgesamt wurden schon 41 Habichtskäuze, die bei uns geschlüpft sind, in die heimischen Wälder gebracht", erläuterte Hering-Hagenbeck. "Auch der künftige Nachwuchs des neuen Pärchens wird einmal durch den Biosphärenpark Wienerwald oder das Wildnisgebiet Dürrenstein fliegen."

Der Habichtskauz war in Österreich bereits ausgerottet. Dank des Projekts gibt es wieder 30 Brutpaare. Die 180.000 Euro teure Voliere wurde durch Eintrittsgelder und Spenden finanziert.