Nach jahrelangen Verhandlungen mit den Behörden sind zwei Braunbären in der Ukraine aus engen Betongehegen in ein artgerechtes Zuhause übersiedelt worden, berichtete die Tierschutzorganisation Vier Pfoten am Donnerstag. "Leo" und "Melanka" hätten nach 14 Jahren Gefangenschaft in einer "Präsidenten-Residenz" bei Lemberg (Lwiw) gerettet werden können. Geschätzte 80 Bären in der Ukraine würden aber weiter unter grausamem Haltungsbedingungen leben.

Die meisten dieser Tiere würden als Attraktionen im Umfeld von Restaurants oder in Zirkussen gehalten, rund 20 ihr Dasein auf Jagdstationen fristen. Die Behörden müssten die Gesetze gegen grausame Bärenhaltung im Land "endlich effektiv umzusetzen", forderten die Tierschützer.

"Leo" und "Melanka" wurden den ukrainischen Behörden zufolge im Jahr 2006 als verlassene Jungtiere aufgefunden und in die "Präsidenten-Residenz" Syniogora, ein Anwesen im Dorf Huta, gebracht, das heute auch von Touristen besichtigt werden kann. Dort seien sie in kleinen, schmutzigen Betongehegen gehalten worden, ohne Schutz vor der Witterung.

Am Dienstag, nach jahrelangen Bemühungen, wurden die Tiere abgeholt und in den vier Stunden entfernten Bärenwald Domazhyr gebracht. Im vor drei Jahren eröffneten Tierschutzzentrum von Vier Pfoten leben damit 19 Bären auf mehr als zehn Hektar, in den kommenden Jahren soll Platz für insgesamt 30 gerettete Bären geschaffen werden.