Gut geschützt hat Gepardin Afra ihre vier Jungtiere in den vergangenen Wochen in einer Wurfhöhle großgezogen. „Gestern sind die Jungtiere zum ersten Mal noch ganz zaghaft herausgetapst. Nun hüpfen sie schon verspielt durchs Stroh oder auf Mutter Afra herum, die immer ein wachsames Auge auf sie hat“, so Schönbrunns Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Durch eine Einsichtscheibe sind die Jungtiere nun mit etwas Glück in einem geschützten Bereich der Außenanlage für die Besucherinnen und Besucher zu sehen. Ein Tipp des Direktors: „In etwa zwei Wochen sind die Jungtiere groß genug, um die gesamte Außenanlage zu erkunden. Dann kann man sie bei ihren Abenteuern noch besser beobachten.“ Das Geschlecht der jungen Geparde ist noch nicht bekannt. Aber jetzt kann das Tierpfleger-Team ein genaues Auge darauf haben.

© (c) DANIEL ZUPANC

Der Gepard steht als „gefährdet“ auf der Roten Liste. Der Verlust von Lebensraum in der afrikanischen Savanne macht der Raubkatze zu schaffen. Zoos züchten Geparde im Rahmen eines Europäischen Erhaltungszuchtprogramms. Afra stammt aus einer Zuchtstation in Südafrika und lebt bereits seit 2013 im Tiergarten Schönbrunn. Doch zum Nachwuchsglück hat das passende Männchen gefehlt: Im März 2020 kam Ghalib aus dem Zoo Erfurt, der dort bereits Vater von zwei Würfen war. Wie in der Wildbahn ist Ghalib an der Aufzucht nicht beteiligt.

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Afra ist eine fürsorgliche Geparden-Mama. Revierleiter Andreas Eder: „Bei der Geburt sind Geparde etwa ein halbes Kilogramm schwer. Die ersten drei Monate werden sie gesäugt. Mittlerweile sind die Jungtiere etwa 40 Zentimeter groß. Sie haben schon die ersten Milchzähne. Es wird nicht mehr lange dauern, bis Afra ihnen zeigt, dass man als Raubkatze Fleisch frisst.“