Die international tätige Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" mit Hauptsitz in Wien hat Ende Oktober einen Hunde-Schlachthof in der kambodschanischen Provinz Takeo geschlossen. Der Schlachthof galt mit über 2.000 getöteten Vierbeinern pro Jahr als der größte Hundefleisch-Anbieter in der Region, informierte die NGO am Dienstag. Alle dort noch lebenden Tiere wurden in Obhut genommen.

"Wir sind erleichtert, dass wir einen Schlachtbetrieb schließen konnten, der so viel Tierleid verursacht hat. Die geretteten Hunde waren in einem furchtbaren Zustand. Zwei Hunde, die über zwei Jahre in einem winzigen Käfig saßen, konnten aufgrund des starken Muskelschwunds in ihren Beinen kaum gehen", sagte Katherine Polak, Tierärztin und Leiterin der Vier-Pfoten-Streunerhilfe in Südostasien.

Reis und Gemüse statt Hunde

Unter den geschlachteten Tieren waren Streuner, aber auch Haustiere, die entweder gestohlen oder gegen Töpfe und Pfannen eingetauscht wurden. Der Besitzer des Schlachthofes wollte aus dem Hundefleischhandel aussteigen und bat ein Vier-Pfoten-Team um Hilfe. Dem Mann wurde als alternative Erlösquelle ein Stück Land zur Verfügung gestellt, wo er zukünftig Reis und Gemüse anbauen wird.

In Kambodscha werden schätzungsweise drei Millionen Hunde pro Jahr für ihr Fleisch geschlachtet. Es gibt keine expliziten Gesetze, die den Handel mit Hundefleisch verbieten. Allein in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh hat Vier Pfoten über 110 Restaurants, die Hundefleisch anbieten, dokumentiert.