Der Chef einer Gruppe sibirischer Schamanen hat das Ritual zur Opferung und Verbrennung von fünf Kamelenverteidigt, das in den vergangenen Tagen in den sozialen Medien Empörung auslöste. Artur Zybikow sagte am Donnerstag, das Opferritual gehöre zur Tradition, werde aber nur ein Mal alle 300 Jahre vollzogen.

Die von den Schamanen in der ostsibirischen Stadt Angarsk als "heilig" angesehenen Kamele seien "menschlich getötet" worden. Er sehe nicht, was daran "schlimm" sein solle. "Wir haben sie getötet, zerlegt und gekocht", fügte Zybikow hinzu. Das Ritual habe dazu gedient, das mit politischen und sozialen Problemen konfrontierte Russland zu "stärken".

Video des Rituals

Die Gruppe hatte ein Video des Rituals mit einem Scheiterhaufen ins Internet gestellt. Das Video-Portal YouTube löschte den Film später. Die russische Justiz hat zu dem Vorfall ermittelt. Sie muss nun entscheiden, ob sie Klage wegen Tierquälerei erhebt oder nicht. Darauf stehen in Russland bis zu fünf Jahre Haft.

Der russische Großschamane Dopschun-ool Kara-ool Tjuljuschewitsch ging indes auf Distanz zu dem Ritual. Er kündigte an, das er seinen Regionalassistenten Zybikow seines Postens entheben werde. "Sie haben fünf Kamele getötet. Das ist Sadismus. Ein Schamane muss die Menschen, die Natur, die Tiere und die Vögel lieben. Sie lieben niemanden", sagte er.