"Die Erlaubnis, Otter in Niederösterreich zu töten, wird negative Auswirkungen auf die Otter in ganz Europa haben", warnte Dave Webb vom UK Wild Otter Trust in einer Aussendung.

Der Fischotter kenne keine Landesgrenzen und Eingriffe in grenzüberschreitende Populationen könnten nachteilige Effekte für den Bestand und auch seine weitere Ausbreitung haben, hieß es vom WWF. Noch habe der Fischotter Teile Österreichs nicht besiedelt und auch in Ländern wie Italien und der Schweiz warte man in einigen Regionen noch auf die Rückkehr der geschützten Art.

"Ist keine Lösung"

"Die Tötung der Tiere ist definitiv keine Lösung und stellt keinen praktikablen Ansatz für den Artenschutz dar. Immer mehr Umweltorganisationen aus den Nachbarstaaten schließen sich unseren Forderungen an und fordern den Stopp der Tötungen", sagte WWF-Artenschutzexperte Christian Pichler. Verwiesen wurde auf NGOs aus Tschechien, Deutschland, Italien, Slowenien, der Schweiz, aus Großbritannien, den USA und aus Singapur. Auch die Weltnaturschutzorganisation IUCN trage die Forderungen mit.

Beschwerde eingebracht

Der WWF bringe aktuell eine Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht Niederösterreich ein. "Wir vertreten die Ansicht, dass der Bescheid zur Entnahme der Fischotter aufgrund der lückenhaften Datenlage niemals hätte ausgestellt werden dürfen", betonte Pichler erneut.

Die niederösterreichische Volkspartei hielt hingegen am Freitag in einer Aussendung fest: "Die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger ernst zu nehmen heißt, auch auf Teichwirte und deren Existenzen sowie Fischer und den Fischbestand zu achten." Bundesrat Eduard Köck (ÖVP) betonte: "Der umfassende Management-Plan hat den Ausgleich aller Umweltinteressen im Fokus und sieht ein ausgewogenes Maßnahmenbündel vor." Prävention stehe dabei ganz oben, Entnahmen erst zuletzt.