Impfen im Namen anderer, die Spritze in den Silikonarm oder Kochsalzlösung anstatt BioNTech: Die Kreativität der Impfverweigerer scheint grenzenlos zu sein. Doch die Spitze des Eisbergs ist noch nicht erklommen. Um einen 2-G-Nachweis zu erhalten, verfolgte ein Niederländer einen anderen Ansatz, nämlich den der Selbstinfektion. Und um diese gemütlich von zu Hause aus zu provozieren, bot er im Internet unter dem Motto: "Ja, ich will Corona" sogenannte Corona-Kits an. Sein Offert? Für 33,50 Euro bekommt man die Coronaviren per Post in die eigenen vier Wände geliefert.

Wie die niederländische Tageszeitung "De Telegraaf" berichtet, wurde der Niederländer von der Finanzpolizei festgenommen und seine Homepage, über die er "das Produkt" vertrieb, abgeschaltet. Inzwischen sei der Verdächtige aber wieder auf freiem Fuß: "Die weiteren Ermittlungen müssen zeigen, ob er etwas verkauft hat und wenn ja, wie viel", sagte ein Sprecher der Einheit für Betrugsbekämpfung des Finanzministeriums (FIOD) in Den Haag der niederländischen Nachrichtenagentur ANP.

Verkaufsversprechen: inklusive "letzte Mutationen und Varianten"

Doch, was hat der Mann genau verkauft? Im Corona-Kit enthalten sei demnach ein Röhrchen mit einer Viren-Flüssigkeit sowie ein Selbsttest. Im Corona-Online-Shop wurde empfohlen, sich bei einer Infektion an die staatlichen Empfehlungen halten und bei Beschwerden zu Hause bleiben. Und es gab auch ein besonderes Verkaufsversprechen: Die Viren seien nicht älter als drei Monate, somit könnten sich die Käufer auch sicher sein, dass "die letzten Mutationen und Varianten mit dabei sind."

Die niederländische Virologin und Leiterin der Abteilung für Virologie an der Erasmus-Universität Rotterdam, Marion Koopmans, kommentierte den Vorfall wie folgt: "In einem Land, in dem alles erlaubt ist, halte ich das für einen neuen Tiefpunkt."