Ben Jackson ist Schafzüchter im australischen Bundesstaat New South Wales. Er musste seiner Tante, die ihren zweijährigen Kampf gegen Krebs verloren hatte, Lebwohl sagen. Zur Beisetzung der ihm sehr nahestehenden Verwandten in Brisbane konnte er - wie viele andere Australier, die Liebste verloren - nicht kommen: Die strengen Lockdown-Regeln, die in "Down Under" noch immer gelten, machten dies unmöglich.

"In diesen Zeiten der Trauer fühlst du dich wirklich hilflos, du weißt nicht, was du tun und sagen sollst." Jackson ließ sich eine besondere Geste einfallen - und bezog dafür jene Tiere ein, mit denen er täglich zusammenarbeitet. Hunderte Schafe scheinen sich - wie von Geisterhand bewegt - im Form eines überdimensionalen Herzes aufzustellen. Eine Art "Sheep Mob" und vor allem ein ganz spezieller Abschiedsgruß an seine Tante:

Hier waren keine Videobearbeitungsprogrammen mit im Spiel. Der Trick dahinter: Der Schafzüchter streute Futter im entsprechenden Muster aus, die Tiere stürzten sich dann aus einiger Entfernung mit Gusto darauf und bildeten unbewusst, aber sehr exakt das Symbol: Bewegtbilder von der herzigen Formation wurden mit einer Drohne aufgenommen und dazu "Bridge over Troubled Water" von Simon and Garfunkel eingespielt. Das Video wurde zur Beerdigung geschickt und dort gezeigt.

Jackson weiter: "Es war sehr schön, es als Teil eines Abschieds zu haben. Es war gewiss etwas, das meine Tante geliebt und absolut geschätzt hätte. Wie ich meine Tante Deb kenne, wäre sie stolz auf diese 'Schafskunst gewesen' - wenn sie auch nur einer Person ein Lächeln ins Gesicht zaubert."