Wieder Aufregung um den Automobilhersteller Volkswagen. Nach Manipulation, Untreue oder Uiguren im VW-Werk in China wird nun die Currywurst zum Politikum. Denn: Volkswagen will nachhaltiger werden und stellt nach und nach die Werkskantinen auf vegetarische Küche um.

"Currywurst mit Pommes ist einer der Kraftriegel der Facharbeiterin und des Facharbeiters in der Produktion. Das soll so bleiben", wettert Deutschlands Altkanzler Gerhard Schröder auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn. Eigentlich dient die Plattform für Karriere-Zwecke, beispielsweise zum Pflegen und Knüpfen von Geschäftskontakten. Der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland in der Zeit von 1998 bis 2005 nutzt seine Reichweite anderweitig und bekennt sich als eingefleischter Currywurst-Liebhaber. In einem längeren Post stellt er die Entscheidung der Konzernführung der Volkswagen AG in Frage und schreibt gleichzeitig ein brennendes Plädoyer für das traditionell-deutsche Gericht.

Vorangegangen war eine Meldung des Volkswagen-Konzerns, in der man mitteilte, alle Fleischgerichte vom Menüplan in einer Kantine im Wolfsburger Markenhochhaus zu streichen. Nach der Kantine in Hannover ist somit eine weitere von der Maßnahme 'betroffen'. Mit allen anderen Fleischgerichten verschwindet damit auch der Kantinen-Klassiker Currywurst. Dabei lag die Currywurst-Produktion schon des Öfteren über dem Absatz der Kernmarke. Ein No-Go für Schröder: "Wenn ich noch im Aufsichtsrat von VW säße, hätte es so etwas nicht gegeben." Vegetarische Ernährung sei zwar gut, er selbst mache das phasenweise auch. "Aber grundsätzlich keine Currywurst? Nein!"

Schon während seiner Amtszeit eines der Leibgerichte Schröders: Die Wurst.
Schon während seiner Amtszeit eines der Leibgerichte Schröders: Die Wurst. © (c) EPA (Oliver Berg)