Das Weltraumteleskop CHEOPS wird erst einige Tage später als ursprünglich geplant die ersten Bilder aus dem Weltraum liefern. Die Zeit soll für eine weitere Optimierung der Instrumente genutzt werden. Gemäß dem bisherigen Plan sollte die Abdeckung des Teleskops am kommenden Montag (27. Jänner) geöffnet werden, teilte die Universität Bern am Freitag mit. Dies verzögert sich nun.

Obwohl alles wie geplant funktioniert habe, sei das CHEOPS-Team aufgrund der Analyse aller Daten zur Überzeugung gelangt, dass einige Parameter der Instrumente weiter optimiert werden könnten. So würden einige Tests wiederholt, was zur Verzögerung der ursprünglichen Planung führe.

Die Entscheidung sei getroffen worden, weil das Öffnen der Abdeckung nicht rückgängig gemacht werden könne und alle noch anstehenden Aktivitäten und Tests bei geschlossener Abdeckung durchgeführt und richtig interpretiert werden müssten. Der Gesamteinsatzplan von CHEOPS und der Beginn des wissenschaftlichen Betriebs werde dadurch nicht beeinflusst.

Das Weltraumteleskop umkreist seit seinem Start am 18. Dezember 2019 die Erde in einer Höhe von 700 Kilometern. Die Inbetriebnahme der verschiedenen Komponenten im Orbit seit Anfang Jänner sei sehr gut verlaufen, so die Universität weiter. Bei CHEOPS (CHaracterizing ExOPlanets Satellite) handelt es sich um die erste Mission unter gemeinsamer Leitung der ESA und der Schweiz. Da Teleskop soll zur Suche nach potenziell lebensfreundlichen Planeten im All eingesetzt werden. Über hundert Forscher und Ingenieure aus elf europäischen Nationen entwickelten und konstruierten den Wissenschaftssatelliten unter Leitung der Uni Bern.

Österreichische Beteiligung

Das in Graz angesiedelte Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat einen von zwei Bordrechnern auf CHEOPS entwickelt und gefertigt, der den gesamten Datenverkehr abwickeln und zusätzlich die thermische Kontrolle des Teleskops übernehmen soll. Die Weltraumfirma RUAG Space Austria zeichnet in Kooperation mit dem IWF für die Stromversorgung der Instrumentenelektronik verantwortlich. Das Institut für Astrophysik der Universität Wien lieferte die Programme zur Übertragung und Verarbeitung der wissenschaftlichen Daten.