Klimaforscher wollen ihre Arbeit besser der Öffentlichkeit zugänglich machen. Über das neue Online-Portal "ISIpedia" bietet ein Team aus zwölf Forschungsinstituten - darunter das Internationale Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien - Daten und Erklärungen zu den Auswirkungen der globalen Erwärmung - von Überschwemmungen bis hin zu Dürren. Die Forscher erklären ihre Studien und brechen globale Ergebnisse auf Länderebene herunter.

"Das Problem zu verstehen kann ein mächtiges Werkzeug sein, um dabei zu helfen, eine sichere Klimazukunft für alle zu schaffen", sagt Katja Frieler, ISIpedia-Projektleiterin vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). "Wir alle sind Entscheidungsträger bei diesem Thema, und unsere Entscheidungen sollten idealerweise auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen." Ziel sei es, die Beweise auf den Tisch zu legen, damit sowohl Bürger als auch Unternehmen und Politiker bestinformierte Entscheidungen treffen können, wenn es um das Handeln in der Klimakrise geht.

Konsistente und robuste Projektionen

"ISIpedia" steht für "Inter-Sectoral Impacts Encyclopedia", weil das Portal auf Forschungsarbeiten basiert, die im Rahmen des "Inter-Sectoral Impact Model Intercomparison Project" durchgeführt wurden, an dem weltweit rund 100 Forschergruppen beteiligt sind. Durch den einheitlichen Rahmen für verschiedenste Computersimulationen von Klimafolgen ermöglicht das Projekt konsistente und robuste Projektionen der Auswirkungen des Klimawandels.

Neben Artikeln in den drei Kategorien "Beobachtete Auswirkungen des Klimawandels", "Modellevaluation" und "Zukunftsprojektionen" stellt das Portal Klimaauswirkungen auf Länderebene konkret dar. So erfährt man etwa über Österreich, dass sich seine Treibhausgasemissionen bis 2030 mit 84,7 Megatonnen CO2-Äquivalent kaum gegenüber 2017 verändern, ebenso wie sein Anteil an den globalen Treibhausgasemissionen (0,15 Prozent). Zudem kann man herausfinden, ob sich durch den Klimawandel hierzulande etwa die Gefährdung durch Flussüberschwemmungen oder Dürren erhöhen wird.

Das "ISIpedia"-Projekt wird vom PIK koordiniert und geleitet. Das Bewertungs- und Redaktionsteam ist am IIASA angesiedelt.