Eine italienische Nonne, die im Jahr 2000 von drei 17-jährigen Schülerinnen getötet worden ist, soll bald seliggesprochen werden. Der Papst, der am Samstag den Leiter der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Angelo Becciu, traf, genehmigte einen Erlass, mit dem anerkannt wird, dass die Klosterfrau als "Märtyrerin des Glaubens" gestorben sei, so der Vatikan.

Die Leiche Mainettis, der 61-jährigen Oberin von der Kongregation der "Töchter vom Kreuz des Heiligen Andreas", war von einem Radfahrer in der Nähe eines Parks im 8.000-Seelen-Dorf Chiavenna in der Nähe der norditalienischen Stadt Sondrio entdeckt worden. Gesicht und Rücken hatten Messerstiche aufgewiesen.

Tathergang

Drei Schülerinnen hatten die Nonne in einen Hinterhalt gelockt, ließen sie niederknien, schlugen sie mit Steinen und schnitten ihr schließlich die Kehle durch. Später mischten sie ihr eigenes Blut mit dem der Toten. Sie wurden nach drei Wochen festgenommen. "Das war ein menschliches Opfer für den Teufel", gestand eines der Mädchen. Die Ermittler berichteten, die Täterinnen seien "ganz normale" Mädchen aus gutem Hause. Sie hätten die Nonne "nur zum Spaß" umgebracht.

Da sie zum Zeitpunkt des Mordes minderjährig waren, wurden die Mädchen zu Haftstrafen zwischen acht und zwölf Jahren verurteilt. Die Staatsanwältin, die die Ermittlungen geführt hatte, hatte die Persönlichkeiten der drei Mädchen als "teuflisch" bezeichnet.