Die Forscher vom Robert-Koch-Institut weisen in ihrem aktuellen Corona-Wochenbericht Schätzungen zu Infizierten mit Covid-19-Krankheitssymptomen verschiedener Schwere aus. Das geht nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa aus einer aktuellen RKI-Publikation hervor. 

Angesichts der hohen Infektionszahlen und der sich weiter aufbauenden Omikron-Welle nimmt das Robert-Koch-Institut (RKI) in Auswertungen zur Coronalage nun verstärkt die Krankheitslast durch Covid-19 in den Blick. Entsprechende Inzidenzschätzungen beruhen auf schon länger bestehenden Systemen des Instituts, mit denen die Entwicklung von akuten Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung überwacht wird. Eines davon zum Beispiel speist sich aus Informationen aus der Bevölkerung, schreibt die dpa.

„Die Systeme sind weitgehend unabhängig von Teststrategien, dem Testverhalten in der Bevölkerung und im Gesundheitswesen und der Verfügbarkeit von Tests“, heißt es im Bericht über die Quellen. Sie hätten allerdings eine eingeschränkte geografische Auflösung.

Hintergrund für die Einführung dieser ergänzenden Daten ist, dass die Meldungen zur Zahl der Menschen mit positivem PCR-Test wegen der hohen Belastung in der Omikron-Welle nach RKI-Einschätzung unvollständiger werden. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit.Das RKI rechnet damit, dass der maximale Ausschlag der Omikron-Welle in Deutschland durch Meldedaten voraussichtlich gar nicht genau bemessen werden kann.

Hochrisikogebiete

Die Omikron-Variante des Coronavirus sorgt dafür, dass gut drei Viertel aller rund 200 Länder auf der Welt als Hochrisikogebiete eingestuft werden. Zu den 136 Ländern – unter ihnen Österreich, die seit einer Woche insgesamt auf der Risikoliste des Robert-Koch-Instituts (RKI) stehen, kommen am Sonntag (0.00 Uhr) nochmals 19 weitere Staaten hinzu, wie das RKI am Freitag in Berlin mitteilte. Insgesamt stehen damit nun 155 Länder auf der Liste. Kein Land wird demnach gestrichen.

Nach den RKI-Angaben gelten von Sonntag an Rumänien, die Republik Moldau, Kosovo, Marokko, Tunesien, Algerien, Saudi-Arabien, Japan, Indien, Bhutan, Nepal, Mongolei, Kasachstan, Usbekistan, die Malediven, Brasilien, Chile, Ecuador und Paraguay neu als Hochrisikogebiete.

Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot. Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt nach gemeinsamer Analyse und Entscheidung durch das Bundesministerium für Gesundheit, das Auswärtige Amt und das Innenministerium.

Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Coronalage.