Ein Feuerinferno hat in der Neujahrsnacht im Zoo in Krefeld im deutschen Bundeslands Nordrhein-Westfalen das Affenhaus zerstört und mehr als 30 Tiere getötet. In den Flammen sind fünf Orang-Utans, zwei Flachland-Gorillas, ein Schimpanse und etliche kleinere Affen ums Leben gekommen, sagte Zoo-Direktor Wolfgang Dreßen.

Auslöser könnte laut Polizei eine Himmelslaterne gewesen sein. Es entstand Millionenschaden. Mehrere der seit 2009 in 15 der 16 deutschen Bundesländer (außer Mecklenburg-Vorpommern) verbotenen Leuchtkörper wurden sichergestellt, berichtete ein Vertreter der Krefelder Kriminalpolizei. Die Polizei ermittelte wegen fahrlässiger Brandstiftung. "Zeugen haben Fackeln in der Nähe des Zoos gesehen", sagte ein Kriminalbeamter. Sie seien "hochgefährlich" und könnten einige Kilometer weit fliegen.

Zwei Schimpansen überlebten

Zwei Schimpansen überlebten mit leichten Verletzungen die Feuersbrunst in dem Affenhaus. Die beiden Tiere Bally und Limbo seien narkotisiert und in ein benachbartes Haus gekommen, berichtete der Zoo-Direktor, der zum Zeichen der Trauer schwarze Kleidung trug.

Unter Tränen stellten vor dem Eingang am Mittag zahlreiche Menschen Fotos von Affen auf - bis zum Nachmittag war es eine große Menge von Blumen, Kerzen und Stofftieren. Dazu platzierten Zoofreunde Schilder mit Aufschriften wie "Warum" oder "Gestorben für euer Silvestervergnügen". Die Fahnen des Zoos hingen auf halbmast. Auch Notfallseelsorger waren im Einsatz.

Großbrand entwickelte sich schnell

Als die Feuerwehr gut eine halbe Stunde nach Mitternacht zum Gelände kam, sei das Affenhaus schon voll in Flammen gewesen, berichtete der Sprecher der Krefelder Feuerwehr. Es sei so groß gewesen, "dass uns klar war, dass wir es nicht retten können". Bei Tageslicht offenbarte sich die ganze Tragödie: Nur noch das Gerippe des im Gewächshausstil erbauten Affentropenhauses stand noch.

Laut einer Sprecherin waren unter den toten Tieren auch kleinere Affen wie goldene Löwenäffchen und Zwergseidenäffchen sowie Flughunde und Vögel. Das direkt angrenzende Gorillagehege blieb verschont. Dort lebt eine junge siebenköpfige Gorillafamilie.

Eher kleinerer Zoo

Der vergleichsweise kleine, famililenfreundliche Zoo hat mehr als 400.000 Besucher im Jahr und 75 Mitarbeiter. Dort leben fast 200 Arten und insgesamt rund 1.000 Tiere, darunter so große wie Elefanten, Nashörner und Trampeltiere, aber auch Schneeleoparden und Geparde. Das Affentropenhaus wurde im Jahr 1975 eröffnet. Die Grundfläche lag bei 2.000 Quadratmetern.

Einen großen Zoo-Brand, bei dem zahlreiche Tiere ums Leben kamen, gab es in Deutschland zuletzt vor rund neun Jahren in Karlsruhe. Im November 2010 war im Streichelgehege des dortigen Zoos Feuer ausgebrochen, 26 Tiere starben.