Bei einer gewaltigen Explosion sind in der Nacht auf Sonntag in einem mehrstöckigen Wohnhaus in der deutschen Stadt Wuppertal fünf Menschen schwer verletzt worden. Das teilten Polizei und Feuerwehr mit. Weitere 31 Menschen konnten sich retten oder gerettet werden. Stunden danach gab die Statik des schwer in Mitleidenschaft gezogenen Gebäudes nach und ein großer Teil des Hauses stürzte ein.

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Lange Zeit war unklar, ob sich unter den Trümmern noch weitere Opfer befinden. Schließlich gaben die Behörden Entwarnung. "Ein Abgleich mit Aussagen der Bewohner, die sich haben retten können, hat ergeben, dass niemand mehr im Haus war", sagte Feuerwehrsprecher Tim Luhmann. Suchhunde konnten noch vor dem Einsturz in das Haus geschickt werden - und hatten keine Verschütteten angezeigt.Kurz vor Mitternacht hatte ein gewaltiger Knall die Menschen im Wuppertaler Stadtteil Langerfeld aus dem Schlaf gerissen. Die Detonation hatte große Teile des Hauses mit drei Etagen und einem Dachgeschoß regelrecht weggesprengt. Wenig später schlugen meterhohe Flammen aus den Trümmern. Aus den Nachbarhäusern rannten Leute in Panik auf die Straße. Andere waren vom Fluchtweg durchs Treppenhaus abgeschnitten und riefen aus den Fenstern um Hilfe. Die Retter brachten die eingeschlossenen Menschen über Drehleitern in Sicherheit.

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Den Helfern bot sich ein Bild der Verwüstung, das Haus brannte an mehreren Stellen. Die Feuerwehr bekämpfte die Flammen stundenlang von der Vorder- und der Rückseite. Nachrutschende Gebäudeteile erschwerten die Löscharbeiten und machten ein Betreten unmöglich.Am Nachmittag begann bereits ein Bagger mit dem Abriss der Ruine. Sie sei für die Ermittler ohnehin nicht begehbar, dies sei einfach zu gefährlich, sagte ein Polizeisprecher. Ein Nachbarhaus wurde zur Sicherheit geräumt, im zweiten befanden sich keine Menschen. Die Brandmauern zu den direkten Nachbarhäusern dürften der Detonation jedoch standgehalten haben.

Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot am Ort und fordert mehrfach Verstärkung an. Bis in die Morgenstunden waren Löscharbeiten im Gange, weil immer wieder Glutnester aufbrachen. Auch am Nachmittag stieg noch Rauch aus den Trümmern auf.

"Die Ursachensuche gestaltet sich schwierig", sagte ein Polizeisprecher. "Wie es zu der Explosion kam und was es für Hintergründe gibt, ist noch ganz und gar unklar." Zunächst hatten die Einsatzkräfte erklärt, die Explosion und das Feuer hätten 24 Menschen verletzt. Später wurde die Zahl wieder nach unten korrigiert: Die meisten Betroffenen kamen mit viel Glück und einem gehörigen Schrecken davon.