Die chinesische Finanzmetropole Shanghai hat sieben weitere Coronatote gemeldet. Die Personen im Alter zwischen 60 und 101 Jahren seien am Montag verstorben, teilte die Gesundheitsbehörde der größten Stadt des Landes am Dienstag mit. Erst am Vortag waren die drei ersten Coronatoten des aktuellen Ausbruchs verzeichnet worden. Die Behörden versuchen seit Wochen mit drakonischen Maßnahmen die größte Coronawelle seit Pandemiebeginn vor zwei Jahren einzudämmen.

Die Zahl der Neuinfektionen blieb indes weiter hoch. Am Montag seien 3.084 symptomatische und 17.332 asymptomatische Infektionen bestätigt worden. Die Vergleichszahlen vom Sonntag waren 2.417 und 19.831. Im Zuge des Lockdowns werden alle Bewohner immer wieder getestet. Wer infiziert ist, muss in eine Quarantäne-Einrichtung. In Shanghai wurden unter anderem Messehallen mit Zehntausenden Betten dafür eingerichtet. Wie lange der Lockdown noch dauern soll, ist unklar.

Shanghai steht im Mittelpunkt der größten Coronawelle, die das bevölkerungsreichste Land der Erde seit Ausbruch der Pandemie vor zwei Jahren erlebt hat. Seit mehreren Wochen darf ein Großteil der rund 26 Millionen Einwohner ihre Wohnungen nicht mehr verlassen. Doch die rigiden Ausgangssperren haben bisher nicht dazu geführt, das Virus einzudämmen. Vor eineinhalb Wochen meldeten die Behörden der Stadt erstmals mehr als 20.000 Infektionen pro Tag, seither hält sich das Infektionsgeschehen in etwa konstant. Seit 10. März sind mehr als 200 Millionen Coronatests in der Millionenmetropole durchgeführt worden.

Während der Rest der Welt versucht, mit dem Virus zu leben, verfolgen die chinesischen Behörden weiterhin eine rigide Null-Covid-Strategie, die bereits auf kleine Infektionsausbrüche mit Ausgangssperren, Massentests und aggressiver Kontaktverfolgung reagiert. Derzeit sind etliche Städte des Landes teilweise oder vollständig im Lockdown. Die hochinfektiöse Omikron-Variante bringt Chinas rigide Maßnahmen jedoch an ihre Grenzen.