Einen Tag vor dem Omikron-Gipfel zwischen Bund und Länder gab es bis zum Nachmittag keine aktuellen Coronazahlen, denn es gab offenbar Probleme mit dem Elektronischen Meldesystem (EMS). Wie schon öfter in den vergangenen Monaten lieferte das System keine Daten. Die Daten aus den Bundesländern Steiermark und Wien fehlten noch am Nachmittag.

Erst gegen 16 Uhr wurde dann bekannt: Die Zahl der Neuinfektionen hat sich verdoppelt. 9761 neue Fälle wurden am Mittwoch gemeldet - jede dritte Neuinfektion wurde in Wien registriert. Außerdem gab es innerhalb von 24 Stunden 18 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus. 1.010 Coronapatienten sind derzeit hospitalisiert, davon 309 auf Intensivstationen.

Die Zahl der aktiven Fälle stieg österreichweit gegenüber dem Vortag um zehn Prozent auf 37.762. Die Bezirke mit Sieben-Tage-Inzidenzen (Anzahl der Neuinfektionen in der vergangenen Woche je 100.000 Einwohner, Anm.) über 1.000 haben sich am Mittwoch laut Dashboard der AGES bereits auf vier verdoppelt: zu Sankt Johann im Pongau (1.717,6) und Kitzbühel (1.853,9) in Salzburg und Tirol kamen nun noch Tamsweg (1.148,2) und Landeck (1.238,0) hinzu, ebenfalls Salzburg und Tirol. In Wien liegt dieser Wert bei 505,3.

Bisher gab es in Österreich 1.304.086 positive Testergebnisse. Mit heutigem Stand (5. Jänner 2022, 10:30 Uhr) sind österreichweit 13.802 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 1.245.294 wieder genesen.

Sprunghafter Anstieg befürchtet

Den Experten des Covid-Prognosekonsortiums zufolge hat die fünfte Corona-Welle begonnen. Aufgrund der Dominanz der Omikron-Virusvariante, die nun auch Österreich erreicht hat, geht das Gremium in seiner aktuellen Berechnung von einem stark beschleunigten Infektionsgeschehen aus, was in den Spitälern zu einem Zuwachs an Covid-Patientinnen und -Patienten auf den Normalstationen führen wird. Bis zu 17.000 Neuinfektionen sind in der kommenden Woche zu befürchten.

Am kommenden Mittwoch (12. Jänner) wird es den Berechnungen der Experten zufolge mit Sicherheit mehr als 10.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden geben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden es mehr als 13.000 sein, als Mittelwert werden 13.070 angenommen. Im schlimmsten Fall könnte es über 17.000 neue Corona-Fälle binnen eines Tages geben. Zum Vergleich: der bisherige Rekord wurde mit 15.809 Neuinfektionen am 19. November 2021 in der vierten Welle erreicht - drei Tage danach trat ein österreichweiter Lockdown in Kraft. Damals lag die Sieben-Tage-Inzidenz - die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner - bei 1.050 - dieser Wert dürfte nach Dafürhalten des Konsortiums am kommenden Mittwoch erreicht, womöglich deutlich übertroffen werden. Sollte sich Omikron besonders rasch ausbreiten, ist eine Sieben-Tage-Inzidenz von fast 1.400 möglich