England trägt wieder Maske

Nach mehreren Monaten der Freiheit müssen sich die Menschen in England wieder ans Maskentragen gewöhnen. Wegen der Verbreitung der besorgniserregenden Omikron-Variante gilt im größten britischen Landesteil seit Dienstag wieder eine Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln. Zuvor hatte diese nur noch an einzelnen Orten, etwa einigen Supermärkten und der Londoner "Tube", gegolten, war aber kaum durchgesetzt worden.

In Theatern, Restaurants, Bars, Clubs und Kinos sind weiterhin weder Maske noch Impf- oder Testnachweise notwendig. Schottland, Wales und Nordirland haben eigene, etwas strengere Regeln. Insgesamt wurden bisher in Großbritannien 14 Fälle der Omikron-Variante festgestellt.

Trotz der vergleichsweise seichten Verschärfung der Regeln in England gibt es Kritik: So sorgt sich eine Boutique-Besitzerin in Leeds einem BBC-Bericht zufolge, es könnten keine Kunden mehr in ihr Geschäft kommen, wenn wieder eine Maskenpflicht gelte. Die Reisebranche kritisierte zudem die Rückkehr von teuren PCR-Tests und Quarantäne nach der Einreise: Ankommende müssen sich seit Dienstagfrüh bis zum Erhalt eines negativen Testergebnisses in Quarantäne begeben.

Fälle in den Niederlanden früher aufgetreten als gedacht

In den Niederlanden ist die neue Omikron-Variante des Coronavirus schon deutlich früher aufgetreten als bisher vermutet. Wie das niederländische Institut für öffentliche Gesundheit (RIVM) am Dienstag mitteilte, wurde die Variante in zwei Testproben nachgewiesen, die auf den 19. und 23. November datiert sind. Südafrika hatte die Entdeckung der neuen Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 am 24. November offiziell bekanntgegeben.

Die niederländischen Behörden waren bisher davon ausgegangen, dass es sich bei 14 Reisenden aus Südafrika um die ersten Infizierten mit der Omikron-Variante handelte. Diese waren am 26. November in zwei Fliegern aus Südafrika am Flughafen Schiphol angekommen.

Noch sei unklar, ob sich die am 19. und 23. November getesteten Infizierten ebenfalls im Süden Afrikas aufgehalten hatten, erklärte das RIVM. Die Betroffenen seien informiert worden, die Behörden kümmerten sich um eine um eine Nachverfolgung ihrer Kontakte.

Das Institut kündigte zudem eine Untersuchung an, um zu ermitteln, wie weit sich die Omikron-Variante bereits in den Niederlanden ausgebreitet hat. Weitere Proben aus früheren Corona-Tests sollen dafür erneut untersucht werden.

Hongkong schließt Grenze für mehrere Länder

Zum Schutz vor der neuen Corona-Variante Omikron schließt auch Hongkong seine Grenzen. Person mit Wohnsitz in Angola, Äthiopien, Nigeria und Sambia sei ab dem 30. November die Einreise verboten, teilte die Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone mit. Darüber hinaus dürfen Ausländer, die sich in den letzten 21 Tagen in Deutschland, Australien, Österreich, Belgien, Kanada, Tschechien, Dänemark, Israel oder Italien aufgehalten haben, ab 2. Dezember nicht mehr einreisen.

Vollständig geimpften Einwohnern steht Hongkong weiter offen: Sie müssen sich allerdings zunächst sieben Tage in eine staatliche Quarantäneeinrichtung begeben sowie sich zusätzlich auf eigene Kosten zwei weitere Wochen in einem Hotel isolieren.

Städte in Brasilien sagen Silvesterpartys ab

Wegen der Corona-Pandemie haben mehr als ein halbes Dutzend wichtige brasilianische Städte keine traditionellen Silvesterpartys geplant oder diese abgesagt. Dies berichtete das Nachrichtenportal "G1" am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf die Bürgermeister von Städten wie Salvador, Fortaleza, Belo Horizonte und Florianópolis. Demnach trug die Möglichkeit, dass die neue Virusvariante Omikron die Totenzahlen steigen lassen könnte, zu der Entscheidung bei.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die zunächst im südlichen Afrika aufgetretene Corona-Variante am Freitag als "besorgniserregend" eingestuft. Derzeit wird untersucht, ob es sich bei einem Passagier, der am Samstag aus Südafrika in São Paulo ankam und positiv getestet wurde, um die Omikron-Variante handelt. Die brasilianische Regierung hatte am Freitag entschieden, die Einreise auf dem Luftweg aus der Region ab Montag einzuschränken.

Von Mittwoch an gilt auch in Chile für Ausländer, die sich in den vergangenen 14 Tagen in Südafrika, Simbabwe, Namibia, Botswana, Lesotho, eSwatini und Mosambik aufgehalten und keinen Wohnsitz in dem südamerikanischen Land haben, ein Einreiseverbot, wie aus einer Mitteilung des chilenischen Gesundheitsministeriums am Montag hervorging.

Erste Fälle in Japan und auf La Réunion

Die Omikron-Variante des Coronavirus hat die französische Insel La Réunion im Indischen Ozean erreicht, und auch in Japan hat die Regierung einen ersten Fall bestätigt. Ein aus Namibia eingereister Mann, der bei einem Routinetest am Flughafen positiv auf das Corona getestet wurde, sei mit der neuen Variante infiziert, teilte der japanische Regierungssprecher Hirokazu Matsuno am Dienstag mit. Der Mann in den Dreißigern stehe in einer medizinischen Einrichtung unter Quarantäne.

Erst am Montag hatte die Regierung in Tokio beschlossen, wegen der Omikron-Variante wieder ein Einreiseverbot für Ausländer zu verhängen - nur wenige Wochen nach einer Lockerung der strengen Einreisebestimmungen. Seit Dienstag dürfen bis auf wenige Ausnahmen nur noch Japaner und in Japan lebende Ausländer einreisen.