Der Montag zum Nachlesen:

20.50 Uhr: Dorothee von Laer: "Aufregen können wir uns dann, wenn wir mehr wissen"

Virologin Dorothee von Laer plädiert im Kleine Zeitung-Interview gegen zu große Aufregung wegen der Omikron-Variante: "Aufregen können wir uns dann, wenn wir mehr wissen. Aber die Achtsamkeit und das Bemühen, jetzt rasch mehr über diese Variante zu lernen – das ist schon sinnvoll. Wir müssen die Eigenschaften dieser Variante erfassen, vorerst kennen wir nur die Mutationen", sagt die Virologin.

Der betätigte Tiroler Omikron-Verdachtsfall habe zwei Personen in seinen Haushalt angesteckt, so von Laer in der ZIB1. Die Sequenzierung laufe noch, aber "mit einer Sicherheit von 95 Prozent" es sei Omikron.

20.10 Uhr: Guterres kritisiert Reisebeschränkungen

UNO-Generalsekretär António Guterres hat die südafrikanische Regierung für frühzeitige Informationen in Hinblick auf die neue Coronavirus-Variante Omikron gelobt - und gleichzeitig vor einer Isolation des südlichen Afrikas durch Reisebeschränkungen gewarnt. "Ich lobe die Regierung sowie die Wissenschafts- und Gesundheitsbehörden Südafrikas dafür, dass sie früh gehandelt haben, das Aufkommen einer neuen Coronavirus-Variante zu identifizieren".

"Jetzt bin ich zutiefst besorgt über die Isolierung der Länder im südlichen Afrika wegen der neuen Reisebeschränkungen." Niedrige Impfquoten könnten zu neuen Virus-Varianten führen, davor hätten er und andere schon lange gewarnt, erklärte Guterres in New York weiter. 

Guterres rief Regierungen weltweit auf, noch einmal darüber nachzudenken, ob nicht Tests und andere Maßnahmen für Reisende auch möglich wären, um Ansteckungen zu verhindern, aber Reisen und Handel weiter möglich zu machen.

19.30 Uhr: Bundeskanzler ruft erneut zur Impfung auf 

Bundeskanzler Alexander Schallenberg hat am Montagabend angesichts der angespannten Corona-Situation in Europa mit EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen telefoniert. Die beiden seien sich einig gewesen, dass allein die Impfung der Pandemie ein Ende bereiten werde. Darüber hinaus sei es besonders in der jetzigen Situation unerlässlich, genau zu sequenzieren und Kontakte lückenlos zurückzuverfolgen. "Alle von uns haben es in der Hand, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, indem wir uns impfen lassen und so nicht nur uns, sondern auch unsere Lieben schützen", so Schallenberg.

Mittel- und langfristig bleibe "die Impfung unser einziges Exit-Ticket aus der Pandemie und eine hohe Durchimpfungsrate der einzige Weg, aus diesem Teufelskreis auszubrechen", erklärte der Bundeskanzler. "Egal ob die 1., 2. oder die so wichtige dritte Booster-Impfung - bitte lassen Sie sich und Ihre Kinder so schnell wie möglich impfen!"

19.15 Uhr: Biden: "Kein Grund zur Panik"

US-Präsident Joe Biden hat angesichts der neuen Variante des Coronavirus vor übertriebener Angst gewarnt. Omikron sei "ein Grund zur Sorge, kein Grund zur Panik". Die Variante unterstreiche die Dringlichkeit, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, inklusive einer Auffrischungsimpfung, so Biden. Die Experten gingen davon aus, dass die bisherigen Impfungen in gewissem Maß auch bei der neuen Variante vor schweren Krankheitsverläufen schützten, erklärte Biden weiter.

In Bezug auf die jüngst verhängten Beschränkungen für Einreisen aus den Ländern des südlichen Afrikas räumte Biden ein, diese könnten die Ankunft der Variante in den USA "nicht verhindern". Es werde "früher oder später" auch in den USA bestätigte Fälle geben.

19:00 Uhr: Infektion in Schweden bestätigt

Die Omikron-Variante des Coronavirus ist erstmals auch in Schweden festgestellt worden. Sie sei in einer etwas mehr als einer Woche alten Probe einer reisenden Person nachgewiesen worden, die sich kürzlich in Südafrika aufgehalten habe. Die Person stamme aus der südschwedischen Region Skåne. Es sei erwartet worden, dass die Variante auch in Schweden auftauchen werde.

18.30 Uhr: G7-Minister: Zugang zu Impfstoffen hat höchste Priorität

Die Gesundheitsminister der führenden westlichen Wirtschaftsnationen (G7) sehen in einem breiten Zugang zu Impfstoffen eine zentrale Voraussetzung für den Kampf gegen die neue Corona-Variante Omikron. Es sei von "strategischer Relevanz", den Zugang zu Impfstoffen zu ermöglichen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung nach einer von Großbritannien einberufenen Schaltkonferenz der G7 am Montag.

18.15 Uhr: Variante erstmals auch in Spanien nachgewiesen

Erstmals ist auch in Spanien ein Fall der neuen Corona-Variante Omikron nachgewiesen worden. Das teilte das Labor für Mikrobiologie des Krankenhauses Gregorio Marañón in Madrid am Montag auf Twitter mit. Es handle sich um einen Patienten, der aus Südafrika eingereist sei. Ihm gehe es soweit gut, schrieb das Labor weiter.

Die Corona-Lage ist in Spanien wegen der relativ hohen Impfbereitschaft noch etwas entspannter als in zentraleuropäischen Ländern. Aber auch in dem beliebten Urlaubsland steigen die Corona-Zahlen, die Sorge vor der neuen Virus-Variante geht um. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei etwa 100, die Impfquote bei fast 80 Prozent.

17.30 Uhr: Von Laer rät davon ab, auf optimiertes Vakzin zu warten

Die Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer empfiehlt, mit der Booster-Impfung "auf keinen Fall" bis zur Einführung eines Omikron-optimierten Impfstoffes zu warten. Möglicherweise müsse ein angepasster Impfstoff zu einer "weiteren Auffrischung" herangezogen werden, meinte von Laer im APA-Interview. Nun gelte es, die Situation zu beobachten, achtsam zu sein und "Typisierungsanstrengungen" wieder hochzufahren. Momentan könne man noch nicht "von Südafrika auf uns schließen".

16.54 Uhr: Zwei Verdachtsfälle in Oberösterreich

In Oberösterreich sind am Montag zwei Omikron-Verdachtsfälle gemeldet worden. Es handelt sich laut Krisenstab um eine Person, die aus Südafrika heimgereist ist, und um einen Namibia-Rückkehrer bzw. eine Rückkehrerin. Die AGES muss aber noch abklären, ob es sich tatsächlich um die neue Variante handelt. Details zu den Personen wurden aus Datenschutzgründen nicht bekanntgegeben.

16.18 Uhr: Auch Salzburger Labor meldet ersten Verdachtsfall

Am Montag hat auch in Salzburg ein Labor einen ersten Verdachtsfall auf die neue Corona-Variante Omikron an die Gesundheitsbehörden gemeldet. Wie das Land am Nachmittag informierte, stammt die positive Probe von einem Wiener, der am Freitag mit dem Flugzeug aus Südafrika heimgekehrt ist. Der Mann hatte sich offenbar an seinem Zweitwohnsitz in einer Teststraße einem PCR-Test unterzogen. Die Probe wurde darum in Salzburg ausgewertet und zeigte Auffälligkeiten.

"Es gibt derzeit keine Kenntnis darüber, dass es Kontaktpersonen hier bei uns in Salzburg gibt. Das überregionale Contact Tracing der AGES ist voll angelaufen, da die Flugpassagiere kontaktiert werden müssen", erklärte Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz. Die Kontaktpersonen-Nachverfolgung im Bundesland sei jedenfalls unmittelbar nach Bekanntwerden der neuen Variante B.1.1.529 vergangene Woche bereits angepasst worden. Nun gelte es angesichts des Verdachtsfalles auf das Ergebnis der Sequenzierung zu warten, die in Salzburg erfolgen soll.

16.16 Uhr: Verdachtsfall in Vorarlberg ist Corona-positiv

Nach Tirol könnte es nun auch in Vorarlberg eine erste Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus geben. Die Landespressestelle gab am Montag auf APA-Anfrage einen Verdachtsfall bekannt. Die betroffene Person sei von einer Reise aus dem südlichen Afrika zurückgekehrt. Nach dem zunächst durchgeführten Antigentest brachte am Montagnachmittag auch ein PCR-Test ein positives Ergebnis. Nun muss die AGES in Wien eine Sequenzierung der Probe vornehmen.

Ob die Person tatsächlich mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert ist, lässt sich erst nach der entsprechenden AGES-Analyse sagen. Es war zeitnah mit einem Ergebnis zu rechnen.

Nach einem Aufruf der Vorarlberger Landesregierung hatten sich zwischen zehn und 15 Reiserückkehrer aus dem südlichen Afrika gemeldet. Bei allen wurde ein Antigentest durchgeführt, einer fiel positiv aus. Die Reiserückkehrer befinden sich ausnahmslos in zehntägiger Quarantäne.

15.35 Uhr: G7-Gesundheitsminister beraten über Variante

Die Gesundheitsminister der G7-Staaten haben am Montag ihre Beratungen über die Omikron-Variante des Coronavirus begonnen. Das bestätigte ein Sprecher der britischen Regierung, die das außerplanmäßige virtuelle Treffen zuvor einberufen hatte. Großbritannien hat noch bis Jahresende den Vorsitz der G7-Staaten inne. Zur Gruppe der G7-Staaten gehören neben Großbritannien und Deutschland auch die USA, Frankreich, Italien, Japan und Kanada.

15.25 Uhr: Was wir wissen - und was nicht

Im südlichen Afrika ist eine neue Variante von Sars-CoV-2 aufgetaucht, die Fachleute genaustens beobachten. Ihre zahlreichen Mutationen könnten sie äußerst gefährlich machen. Alle Expertinnen sind sich einig: Es braucht mehr Daten zu dieser Variante.

15:11 Uhr: Erste Hinweise kamen aus Botsuana

Erste Hinweise auf die neue Corona-Variante Omikron kamen nach Wissenschafter-Angaben aus dem afrikanischen Staat Botsuana. Bei einer Pressekonferenz des südafrikanischen Gesundheitsministeriums sagte die Wissenschafterin Anne von Gottberg vom Nationalen Institut für Ansteckende Krankheiten NICD am Montag in Johannesburg: "Botsuana hat als erstes eine der Sequenzen identifiziert."

Die Wissenschafter des Nachbarstaates hätten ihre Erkenntnisse dann in eine international zugängliche Datenbank eingetragen. "Aber es brauchte noch weitere Sequenzforschungen um zu erkennen, was da passiert", erklärte von Gottberg.

Die Information aus Botsuana habe südafrikanischen Experten geholfen, nach weiteren Untersuchungen den steilen Anstieg der täglichen Infektionszahlen im eigenen Land mit der neuen Variante zu erklären. Südafrikas Gesundheitsminister Joe Phaahla infomierte am vergangenen Donnerstag die Öffentlichkeit über die Erkenntnisse.

14.57 Uhr:  Außenministerium bemüht sich um Rückreise von Österreichern

Österreich bemüht sich angesichts der neuen Coronavirus-Mutation Omikron um die Rückreise der rund 200 registrierten Österreicher, die gerade im südlichen Afrika Urlaub machen. Wie die Sprecherin von Außenminister Michael Linhart (ÖVP) am Montag der APA mitteilte, chartert Österreich keinen eigenen Flug. Rückkehrwillige Österreicher hätten diese Woche die Möglichkeit, mit der deutschen Lufthansa zu fliegen. Auch die niederländische Fluggesellschaft KLM nimmt Österreicher mit.

14.51 Uhr: Wie die Impfstoffe angepasst werden

Biontech wie auch Moderna arbeiten an der Anpassung ihrer mRNA-Vakzine gegen die Omikron-Variante.

13.55 Uhr: Erster Verdachtsfall in Oberösterreich

Auch in Oberösterreich gibt es einen ersten Omikron-Verdachtsfall. Das wurde der APA aus dem Büro von LH Thomas Stelzer (ÖVP) am Montag bestätigt. Die AGES müsse erst abklären, ob wirklich die neue Variante vorliegt. Es handle sich um eine Person, die aus Südafrika heimgereist ist. Nähere Details waren vorerst nicht bekannt.

13.53 Uhr: Welche Auskunft die Daten aus Afrika über Omikron geben

Daten aus Afrika würden auf eine Vervierfachung der Fälle pro Woche hindeuten, sagt Ulrich Elling. Auch in Südafrika selbst rechnen Experten mit einer Beschleunigung des Infektionsgeschehens.

12.55 Uhr: Verdachtsfall nun auch in Vorarlberg

nach Tirol könnte es nun auch in Vorarlberg eine erste Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus geben. Die Landespressestelle gab auf APA-Anfrage einen Verdachtsfall bekannt. Die betroffene Person sei von einer Reise aus dem südlichen Afrika zurückgekehrt. Ein durchgeführter Antigentest habe ein positives Ergebnis gebracht, das Ergebnis des PCR-Tests stehe noch aus, hieß es. Ist auch dieser positiv, muss die AGES in Wien eine Sequenzierung der Probe vornehmen.

Eine Infektion mit dem Coronavirus sei sehr wahrscheinlich, da die Person entsprechende Symptome aufweise, sagte Florian Themeßl-Huber, der Leiter der Landespressestelle. Ob es sich tatsächlich um die Omikron-Variante handelt, könne man aber erst nach der entsprechenden Analyse sagen.

12.08 Uhr: Belenenses Lissabon: 13 der 17 Coronafälle haben die Omikron-Variante

Ein kurzfristiger Coronavirus-Ausbruch legte 17 Spieler von Belenenses Lissabon flach. 13 Fälle sind mit der Omikron-Variante infiziert.

12.07 Uhr: Philippinen beginnen großangelegte Impfaktion - Neun Millionen in drei Tagen

Mit einer gewaltigen Impfkampagne wollen die Philippinen die Ausbreitung des Coronavirus samt der Omikron-Variante eindämmen. Von Montag an sollen binnen drei Tagen neun Millionen Menschen geimpft werden. "Es ist unser bisher ehrgeizigstes Ziel", sagte Carlito Galve, Leiter der landesweiten Impfkampagne.

In der vergangenen Woche wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Schnitt rund 810.000 Dosen pro Tag gespritzt. Für die aktuelle Impfaktion müssten nun täglich rund drei Millionen Menschen geimpft werden. Zehntausende Helfer seien landesweit im Einsatz, um die Kampagne zu unterstützen.

Bis zum Montag waren auf den Philippinen - einem Land mit etwa 110 Millionen Einwohnern - mehr als 35 Millionen Menschen vollständig geimpft. Ziel der Regierung ist, bis Jahresende 54 Millionen Menschen und bis März kommenden Jahres 77 Millionen Menschen zu impfen.

11.50 Uhr: Erster Fall in Tschechien definitiv bestätigt

Der erste Fall der Corona-Variante Omikron in Tschechien hat sich nach weiteren Laboruntersuchungen definitiv bestätigt. Das sagte eine Sprecherin des Krankenhauses in Liberec nach Angaben der Agentur CTK am Montag. Die Klinik hatte zusätzlich noch das nationale Referenzlabor und Experten der Akademie der Wissenschaften hinzugezogen. Bei der Patientin handelt es sich um eine Frau, die von einer Reise nach Namibia mit Zwischenstopp in Südafrika zurückgekehrt war.

11.05 Uhr: Bis zum Wochenende 10.000 neue Corona-Fälle in Südafrika

Der südafrikanische Virologe Salim Abdool Karim erwartet in dem Kap-Staat bis zum Ende der Woche einen Anstieg der landesweiten Corona-Infektionen um rund 10.000 neue Fälle. Dennoch bestehe kein Grund zur Panik, sagte er am Montag. Er erwartet auch für Dezember ein schnelles Ansteigen der Fallzahlen und mehr Druck auf die Krankenhäuser.

Das Auftauchen der neue Omikron-Coronavariante war nach seiner Ansicht kaum überraschend: "Wir hatten das erwartet - wir wussten nur nichts über das Wie und Wann", sagte er.

Die neue Omikron-Coronavariante sei relativ einfach nachzuweisen und es gebe kaum Anlass, bisherige Behandlungsmethoden zu ändern. Auch wenn es fraglich bleibe, ob bisherige Impfstoffe nun genügend Schutz böten, dürfte er weiterhin hoch sein. Die frühe Entdeckung der Variante durch südafrikanische Experte sei somit kein Grund zu Überreaktionen wie Grenzschließungen, sagte Karim.

10.42 Uhr: WHO: Variante stellt sehr hohes globales Risiko dar

Von der neuen Coronavirus-Variante Omikron geht nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein weltweit insgesamt "sehr hohes" Risiko aus. Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren globalen Ausbreitung sei groß, warnte die WHO am Montag in einem Schreiben an ihre 194 Mitgliedstaaten. Es sei mit steigenden Covid-19-Fallzahlen zu rechnen. In einigen Gebieten drohten ernsthafte Folgen.

10.10 Uhr: Ministerium bestätigte Fall

Die Coronavirus-Variante Omikron ist offiziell in Österreich angekommen: "Im Gesundheitsministerium liegen jetzt sämtliche Ergebnisse vor, die es für eine Bestätigung braucht", hieß es aus dem Ressort. Bei einem Fall aus Tirol handelt es sich "mit Sicherheit" um die Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529.

Die Tiroler Behörden hatten den Verdachtsfall am Samstagabend bekanntgegeben. Von der Infektion betroffen sei eine Person, die nach einer Südafrika-Reise positiv auf Covid-19 getestet wurde und derzeit keine Symptome aufweise.

9.59 Uhr: Omikron könnte in Immunschwäche-Patienten entstanden sein

Laut dem deutschen Immunologe Carsten Watzl ist es wahrscheinlich, dass Omikron in nicht ausreichend therapierten HIV-Infizierte in Afrika für den Ausgangspunkt der Omikron-Variante für wahrscheinlich.

9.47 Uhr: Omikron in Österreich - finale Bestätigung fehlt noch

Die Coronavirus-Variante Omikron ist mit großer Wahrscheinlichkeit in Österreich angekommen: Alle bisher durchgeführten Untersuchungen deuten derzeit darauf hin, dass es sich bei einem Verdachtsfall aus Tirol um die Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 handelt. Das gab das Gesundheitsministerium am Montag auf APA-Anfrage bekannt. Eine finale Bestätigung mittels Ganzgenomsequenzierung stehe aber derzeit noch aus.

Die Tiroler Behörden hatten den Verdachtsfall am Samstagabend bekanntgegeben. Von der Infektion betroffen sei eine Person, die nach einer Südafrika-Reise positiv auf Covid-19 getestet wurde und derzeit keine Symptome aufweise.

7.30 Uhr: Einschätzung von Von Laer

Der Tiroler Omikron-Verdachtsfall ist nach Angaben der Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer bestätigt. Dies berichtete die ORF-Sendung "Im Zentrum" am Sonntagabend. Demnach sei die neue Virusvariante mittels Sequenzierung nachgewiesen worden, und es würden 30 weitere Verdachtsfälle untersucht.

Die Tiroler Behörden hatten den Verdachtsfall am Samstagabend bekanntgegeben und mitgeteilt, dass die Probe nun von der AGES in Wien untersucht werde. Aus dem Gesundheitsministerium hieß es am Sonntag, das Ergebnis werde "in den nächsten Tagen vorliegen".

Im Ö1-Morgenjournal am Montag erklärte von Laer zudem, dass die Wahrscheinlichkeit relativ hoch sei, dass die Mutante Omikron das Immunsystem besser umgehen könnte. Dass sie ansteckender ist, hält die Chefin der Virologie an der MedUni Innsbruck für "mäßig" wahrscheinlich und dass die Variante stärker krank macht als "Delta", schließt sie nahezu aus. Auch dass sich die Mutation derzeit in Südafrika stark ausbreitet, beunruhigt von Laer vorerst nicht. Dort habe es zuletzt niedrigere Zahlen gegeben und daher seien auch die Schutzmaßnahmen in einem geringeren Ausmaß angewendet worden.

22.30 Uhr: Tiroler Verdachtsfall bestätigt

Der Tiroler Omikron-Verdachtsfall ist nach Angaben der Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer bestätigt. Dies berichtete die ORF-Sendung "Im Zentrum" am Sonntagabend. Demnach sei die neue Virusvariante mittels Sequenzierung nachgewiesen worden, und es würden 30 weitere Verdachtsfälle untersucht. Das für die Bestätigung zuständige Gesundheitsministerium war am Sonntagabend nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

22.20 Uhr: Der deutsche Virologe Christian Drosten zeigt sich besorgt

Charite, Christian Drosten, zeigt sich mit Blick auf die neue Omikron-Variante besorgt. "Keiner kann im Moment sagen, was da auf uns zukommt. Das Einzige, was man wirklich mit Sicherheit sagen kann, es ist besser, wenn man geimpft ist. Es ist noch besser, wenn man geboostert ist", sagt Drosten im ZDF heute-journal. Es gebe zudem die Sorge, dass man es mit der Omikron-Variante mit einer wirklichen "Immunescape-Variante" zu tun habe. Berichte über milde Verläufe hätten noch nicht sehr viel Substanz angesichts von nur gut 1.000 Fällen. Hier müsse man die klinischen Verläufe abwarten.

Dass man sogar die Impfungen verändern müsste, alles das würden die nächsten zwei bis drei Wochen beantworten müssen, so Drosten weiter. Eine Anpassung der mRNA-Impfungstoffe sei möglich. "Das wird man technisch relativ einfach machen können. Aber wir sprechen hier doch von Monaten", ergänzt Drosten.

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20.50 Uhr: London beruft G7-Gesundheitsministertreffen ein

Großbritannien hat für Montag eine Dringlichkeitssitzung der G7-Gesundheitsminister einberufen, teilte das Gesundheitsministerium in London am Sonntagabend mit. Großbritannien hat derzeit den Vorsitz in der Gruppe der G7-Staaten inne, zu denen noch Deutschland, Frankreich, Kanada, Italien, Japan und die USA gehören.

20.30 Uhr: Wichtige Fakten noch unbekannt

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind die wichtigsten Informationen für eine seriöse Risikoeinschätzung noch nicht bekannt.Die Welt wird möglicherweise noch mehrere Wochen auf Gewissheit über die besorgniserregende neue Corona-Virusvariante Omikron warten. Die Analyse könnte Tage bis etliche Wochen in Anspruch nehmen "Gegenwärtig vorliegendes Wissen über Omikron", betitelte die WHO ihre Zusammenstellung der bisher bekannten Fakten zu der SARS-CoV-2-Variante, welche ein Expertenkomitee am Samstag als "Variant of Concern" - "besorgniserregend" deklariert hat.

Es gibt aber jede Menge Unsicherheit. Die Weltgesundheitsorganisation: "Übertragbarkeit: Noch ist unklar, ob Omikron leichter übertragbar (zum Beispiel leichtere Übertragbarkeit von Mensch zu Mensch) ist im Vergleich zu anderen Varianten wie 'Delta'. Die Zahl der Personen, die in Regionen Südafrikas positiv getestet worden sind, ist in den betroffenen Regionen Südafrikas gestiegen. Aber epidemiologische Studien, um zu klären, ob das durch Omikron oder durch andere Faktoren bedingt ist, laufen derzeit."

Ganz ähnlich sieht es bei der Frage aus, ob Omikron häufiger schwerere Krankheitsverläufe verursacht. Die WHO in ihrer Zusammenstellung: "Es ist noch unklar, ob eine Infektionen mit Omikron schwerere Erkrankungen im Vergleich zu Infektionen mit anderen Varianten, inklusive Delta, führt. Vorläufige Daten deuten auf mehr Spitalsaufnahmen in Südafrika hin. Das kann aber auch eher darauf beruhen, dass sich mehr Personen (mit SARS-CoV-2 insgesamt; Anm.) anstecken als auf Omikron selbst. Es gibt derzeit keine Informationen darüber, dass die Symptome einer Omikron-Infektion anders als Infektionen mit anderen Virus-Varianten sind." Beobachtungen dazu könnten darauf beruhen, dass vor allem Fälle bei jüngeren Menschen untersucht wurden, die zumeist einen milderen Verlauf aufwiesen. Jedenfalls dürfte es noch Tage bis Wochen dauern, um diese Frage zu klären.

"Es gibt vorläufige Hinweise darauf, dass es durch Omikron zu einem höheren Risiko für Re-Infektionen (zum Beispiel bei Menschen, die schon an Covid-19 erkrankte waren) kommt. Aber die Informationen dazu sind noch beschränkt. Sie dürften erst in den kommenden Tagen und Wochen vorhanden sein", schrieb die Organisation weiter.

Trotzdem: "Die Vakzine bleiben ein entscheidender Faktor, um schwere Erkrankungen und Todesfälle gegen die dominanten zirkulierenden (SARS-CoV-2-)Viren zu verhindern, inklusive der Delta-Variante. Die derzeit erhältlichen Vakzine verhindern weiterhin schwere Erkrankungen und Todesfälle."

In Südafrika wurde bis 26. November – allerdings bei einer geringen Zahl von 87 Sequenzierungen – die Variante Omikron bei 76 Prozent der sequenzierten Proben (66) entdeckt.

18.45 Uhr: Von der Leyen: Wir müssen Zeit kaufen"

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat angesichts der neuen Coronavirus-Variante zu Vorsorgemaßnahmen und raschem Handeln aufgerufen. "Wir nehmen diese Omikron-Variante sehr ernst und wissen, dass wir uns jetzt in einem Wettlauf gegen die Zeit befinden", sagte sie am Sonntag bei einem Besuch in Lettland. Zuvor hatte die italienische Regierung europaweite Vorbeugungsmaßnahmen verlangt. Wissenschafter und Hersteller bräuchten zwei oder drei Wochen, um sich ein vollständigen Bild über die Mutation zu mache. Höchste Priorität habe aber, Abstand zu halten, Kontakte zu reduzieren und so viel wie möglich zu impfen. "Wir müssen Zeit kaufen", sagte sie. "Die allgemeine Devise lautet: Hoffe auf das Beste und bereite dich auf das Schlimmste vor."

18.15 Uhr: USA loben Südafrika für seine "Transparenz"

Die USA lobten unterdessen Südafrika für seine "Transparenz" gegenüber dem Rest der Welt seit der Entdeckung der Omikron-Variante. US-Außenminister Antony Blinken gratulierte "den südafrikanischen Wissenschaftern zur schnellen Identifizierung der Omikron-Variante" und lobte "die südafrikanische Regierung für ihre Transparenz bei der Weitergabe dieser Informationen".

Südafrikas Regierung hatte die von vielen Ländern beschlossenen Reiseverbote für Südafrikaner beklagt. Sie liefen darauf hinaus, dass Südafrika für seine Transparenz und seine Fähigkeit, neue Varianten schneller zu erkennen, bestraft werde, erklärte die Regierung am Samstag.

16.50 Uhr: Marokko verhängt Landeverbot für zwei Wochen

Wegen der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus setzt Marokko alle Flüge in das nordafrikanische Land für zunächst zwei Wochen aus. Ab kurz vor Mitternacht am Montagabend dürften vorerst keine Flüge mehr in Marokko landen, berichtete die Staatsagentur MAP am Sonntag. Grund sei die schnelle Ausbreitung der Omikron-Variante vor allem in Europa und Afrika.

In Marokko wurden bisher 950.000 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet, die Zahlen waren seit dem Sommer aber rückläufig. In dem Land sind rund 60 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.