Österreich hat zwei Covid-19-Intensivpatienten aus Rumänien aufgenommen. Im Rahmen der internationalen Katastrophenhilfe hat Rumänien am Donnerstag die europäische Staatengemeinschaft allgemein um Hilfe ersucht, da die Fallzahlen zuletzt stark angestiegen sind, berichtete das Innenministerium. Besonders betroffen ist die Region rund um Bukarest. Die beiden Patienten werden in Spitälern in Niederösterreich untergebracht. Auch Tirol hatte seine Hilfe angeboten.

Österreich bot fünf Plätze für die rumänischen Patienten an. Ursprünglich hätten drei Personen kommen sollen. Die Überstellung eines Patienten wurde kurzfristig abgesagt, sodass am Freitag nur zwei ankommen werden. Sie werden voraussichtlich in das Krankenhaus Mistelbach und in das Krankenhaus Horn eingeliefert.

Da Österreich auch stark von rumänischen Staatsangehörigen - insbesondere in medizinischen und pflegenden Aufgabenbereichen - profitiert, hat Österreich die Übernahme von Patienten angeboten, erklärte das Innenministerium. Zuletzt gab es ähnliche Überstellungen. Tirol hatte laut Innenministerium beispielsweise vorübergehend einige Covid-19-Patienten aus Südtirol aufgenommen. In der Vergangenheit gab es auch Unterstützungen nach anderen Katastrophenfällen.

Voraussetzungen für Übernahme

Patientenübernahmen passieren nur, wenn die Patientin oder der Patienten das selbst wünscht, der rumänische Staat für die Kosten hierfür aufkommt und die Transportfähigkeit für diesbezügliche Personen gegeben ist. "Das sind für uns wichtige Unterstützungsmaßnahmen. Jedes Leben ist wichtig, wir kämpfen um das Leben jedes einzelnen unserer Mitbürger, aber wir müssen uns auch der Tatsache bewusst sein, dass wir uns auch gegenseitig helfen müssen", sagte der interimistische rumänische Gesundheitsminister Attila Cseke laut Nachrichtenagentur Agerpres.

Außenminister Michael Linhart (ÖVP) hatte am Mittwoch seinem Amtskollegen Bogdan Aurescu die Unterstützung Österreichs mittels Spitalsbetten in einem Telefonat zugesagt. "Wir stehen unseren Freunden und Partnern in dieser schwierigen Phase selbstverständlich zur Seite", so Linhart. "Solange die Pandemie noch in den Tageszeitungen und noch nicht in den Geschichtsbüchern steht, müssen wir gemeinsam alle Anstrengungen unternehmen und uns wechselseitig helfen, wann immer notwendig."

Rumänien verschärft angesichts der Corona-Notlage die Vorsichtsmaßnahmen für die nächsten 30 Tage, berichtete die Deutsche Presseagentur dpa. Ab Montag gilt demnach landesweit eine Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen wie auch im Freien. Die Regierung beschloss am Freitag weiterhin, dass Schulen, Kindergärten und Kinderkrippen zwei Wochen lang geschlossen werden. Zugang zu allen Geschäften, Gaststätten und Kultureinrichtungen haben nur noch Geimpfte, Genesene oder Getestete. Nur Lebensmittelgeschäfte und Apotheken stehen allen offen - ebenso die Kirchen.

Nachts gelten Ausgangsbeschränkungen: Von 22.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MEZ) bis 5.00 Uhr dürfen nur noch Geimpfte oder Genesene frei ihre Wohnungen verlassen. Wer nicht dazu gehört, muss einen triftigen Grund nachweisen. Negative Corona-Testnachweise allein berechtigen nicht dazu, nachts auf die Straße zu gehen. Bars und Tanzlokale werden geschlossen.

Die Regierung will auch eine Impfpflicht für Beamte und öffentliche Bedienstete durchsetzen. Ministerpräsident Florin Citu darf dies aber nicht per Verordnung verfügen, weil er nur noch kommissarisch im Amt ist. Das Parlament ihm das Misstrauen ausgesprochen. Eine Neuregelung zur Impfpflicht müsste in dieser Situation vom Parlament gebilligt werden. Die übrigen Corona-Maßnahmen sind bereits gesetzlich vorgesehen. Die beschränkt handlungsberechtigte Regierung darf beschließen, ab wann sie gelten.