Eine für (den morgigen) Samstag angemeldete Corona-Demonstration in Wiener Neustadt ist von der Polizei untersagt worden. Chefinspektor Johann Baumschlager führte epidemiologische Gründe ins Treffen, konkret genannt wurde Ansteckungsgefahr. Stattfinden wird hingegen ein Autokorso außerhalb der Stadtgrenze. Die zuständige Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt sprach sich am Freitag nicht gegen die Abhaltung aus.

Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) hatte die geplanten Corona-Proteste zuvor kritisiert. Ins Treffen geführt wurde vom Stadtchef in einer Aussendung, dass Wiener Neustadt Hochinzidenzgebiet sei und "jede Art von sozialen Kontakten somit für noch mehr Ansteckungsrisiko sorgt". Im negativen Sinn getroffen würden von den Organisatoren außerdem die "schwer gebeutelte Wiener Neustädter Bevölkerung sowie die Wirtschaftstreibenden, denen damit gerade am Samstag weiterer großer Schaden entsteht".

Lage in Wien

Nach den teils ausgeuferten Demonstrationen von Coronamaßnahmen-Gegnern vor einer Woche erwartet sich die Polizei in Wien ein ruhiges Wochenende. Derzeit seien keine größeren Kundgebungen von Gegnern der Coronamaßnahmen geplant, hieß es am Freitag. Das Wochenende sollte allgemein ruhig verlaufen.

Für Samstag wurden in der Bundeshauptstadt 27 Kundgebungen angezeigt, davon vier jedoch untersagt. Bei den untersagten habe es sich zum Teil um amtsbekannte Veranstalter zu den Corona-Maßnahmen-Kritiken gehandelt. Eine sei zurückgewiesen worden, weil sie einen Formalfehler aufwies.

Unter den 22 nicht untersagten Versammlungen befinden sich etwa eine Kundgebung mit dem Titel "Ein Wochenende für Moria" am Heldenplatz, eine Veranstaltung "Tanzen gegen die politische Kälte" am Karlsplatz und ein "Protest gegen Unzumutbarkeit der Politik", ebenfalls am Heldenplatz.

Österreichweit waren laut Angaben des Innenministeriums bis Freitagmittag 15 Veranstaltungen mit Covid-Bezug angemeldet worden. Eine Versammlung sei jedoch vom Veranstalter wieder zurückgezogen worden.