Die Finnen sind bisher vergleichsweise gut durch die Coronakrise gekommen. Die Neuinfektionszahlen zählen seit Langem zu den geringsten in Europa. Derzeit gibt es rund 47.000 gemeldete Fälle, pro Tag stecken sich im Schnitt derzeit knapp über 350 Personen an.

Bereits am 6. März 2020 hieß es in Finnland: Radikaler, zweimonatiger Lockdown - mit Ein- und Ausreisebeschränkungen, geschlossenen Schulen und Restaurants und allem Drum und Dran. Außerdem verkündete die Ministerpräsidentin Sanna Marin aufgrund der hohen Konzentration von Covid-Fällen eine Abriegelung der Region um die Hauptstadt Helsinki, Polizei und Militär überwachten. Finnland hat also zu Beginn der Pandemie im Vergleich zu seinen nordeuropäischen Nachbarländern rasch und gezielt restriktive Maßnahmen verhängt.

Finnen befolgen Regeln und sogar Empfehlungen strikt

Zudem scheint es zwei Zauberwörter zu geben, die zur Mentalität der Finnen gehören: Akzeptanz und Disziplin. Die Bevölkerung vertraut auf ihre Regierung und befolgt selbst einfache Empfehlungen so als wären es Regeln. "Das Anwenden von Mund-Nasen-Schutzmaske wird empfohlen." Was für uns wie ein Schuldfreipass klingt, wird in Finnland ernst genommen. Die Empfehlungen der finnischen Regierung werden vom Großteil der Finnen freiwillig umgesetzt und befolgt, 23 Prozent sehen laut einer Umfrage des EU-Parlaments die Auswirkungen der Maßnahmen gar als positiv für ihr Leben an.

Außerdem sind die Finnen gut organisiert und vorbereitet: Die Impfstrategie ist klar kommuniziert, es gibt Impstationen und nach wie vor wird auf das Testen der Bevölkerung gesetzt. Das Distance Learning an den finnischen Schulen läuft ebenfalls wie am Schnürchen. Mit digitalen Lernmethoden kennt man sich aus. Mehr dazu hier.

Grenzen wieder geschlossen

Ende Jänner hat Finnland aus Sorge vor einem Wiedererstarken des Coronavirus sowie der mutierten Virus-Varianten seine Grenzen für die meisten Reisenden aus dem Ausland wieder geschlossen. Ausländer werden nur noch in Ausnahmefällen ins Land gelassen. Das gilt etwa für Arbeitskräfte mit wichtigen Funktionen. Familiäre Gründe können ebenfalls als Einreisegrund gelten. Alle Einreisenden werden zudem zu einem Corona-Test aufgefordert. Die Maßnahmen gelten zunächst bis zum 25. Februar