Ungeachtet eines dritten Corona-Lockdowns und der weltweit schnellsten Impfprogramme sind die Infektionszahlen in Israel auf einen neuen Höchststand geklettert. Das israelische Gesundheitsministerium teilte am Dienstag mit, binnen 24 Stunden seien 9.589 neue Fälle registriert worden.

In Israel überschritt die Gesamtzahl der Corona-Infektion den Wert von einer halben Million. 7,6 Prozent aller neuen Tests war positiv. Zum Vergleich: in Österreich sind am Montag laut AGES-Dashboard 1.287 Neuinfektionen gemeldet worden, bei einer nur unwesentlich kleineren Gesamtbevölkerung als Israel.

In Israel läuft seit mehr als drei Wochen eine intensive Impfkampagne. Mit 1,8 Millionen sind bereits mehr als 20 Prozent der Bürger gegen das Coronavirus geimpft worden. Insgesamt hat das kleine Mittelmeerland mehr als neun Millionen Einwohner. Die Regierung will bis Ende März alle Bewohner des Landes impfen, die älter als 16 Jahre sind.

Tausende Tote in USA

In den USA lag die Zahl der erfassten infizierten Toten binnen 24 Stunden am Montag bei 1.731. Der Höchstwert war am Donnerstag vergangener Woche mit 4.194 Toten registriert worden. Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 22,6 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 376.000 mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizierte Menschen. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Ausgangssperren für Millionen Chinesen

In China haben die Behörden unterdessen nach dem größten Ausbruch des Coronavirus seit Monaten die Ausgangssperren für Millionen von Menschen vor den Toren Pekings ausgeweitet. Nach den 18 Millionen Einwohnern der Metropolen Shijiazhuang und Xingtai sollen auch die fünf Millionen Bewohner des Verwaltungsbezirks von Langfang südlich der chinesischen Hauptstadt für sieben Tage nicht vor die Tür, wie die Stadtregierung am Montag verkündete.

Nachdem China das Virus seit dem Sommer nach offiziellen Angaben weitgehend im Griff und das Leben sich längst normalisiert hatte, sind die Behörden höchst alarmiert. Auch wenn die Zahlen im Vergleich zu anderen Ländern gering sind, reagieren die Behörden der Ein-Parteien-Diktatur sofort mit strikten Maßnahmen, die sich als wirksam erwiesen haben: Ausgangssperren, Massentests, Unterbrechung der Transportverbindungen, Quarantäne und Kontaktverfolgung. Auch gelten durchgehend strenge Einreisebeschränkungen.

Lockdown in Südafrika verlängert

Auch Südafrikas Regierung hat angesichts drastisch steigender Infektionszahlen den landesweiten Lockdown verlängert und weitere Restriktionen beschlossen. Die meisten der seit Ende Dezember geltenden Beschränkungen würden nach einem Kabinettsbeschluss bis auf weiteres beibehalten, sagte Staatschef Cyril Ramaphosa in einer Fernsehansprache. Zudem sollen demnach Einreisen nach Südafrika auf dem Landweg drastisch beschränkt werden.

In Schweden wurden mittlerweile mehr als eine halbe Million Coronavirus-Infektionen nachgewiesen. Seit dem Beginn der Pandemie wurden 506.866 Corona-Fälle sowie 9.667 damit in Verbindung stehende Todesfälle registriert, wie am Dienstag aus aktualisierten Zahlen der schwedischen Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten hervorging. Das entspricht etwa jedem 20. Einwohner des skandinavischen EU-Landes. Bis Sonntag wurden knapp 80.000 Menschen im Land gegen Corona geimpft.

Niederlande verlängern Lockdown 

Die Niederlande werden den Lockdown um weitere drei Wochen bis zum 9. Februar verlängern. Das kündigte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag an. "Wir haben keine Wahl", sagte er Premier. Die Zahl der Neuinfektionen ist zwar vier Wochen nach Verhängung des Lockdowns zurückgegangen. Doch es reiche bei weitem nicht aus. Hinzu gebe es große Sorgen über die britische Virus-Mutation, sagte Rutte. "Die Bilder aus London sind sehr alarmierend."

Die Regierung schließe auch verschärfende Maßnahmen, wie eine abendliche Ausgangssperre nicht aus. Bis März wird von Auslandsreisen dringend abgeraten. "Es ist noch nicht vorbei", sagte der Premier und appellierte an die Bürger: "Halten Sie durch."