Am Montag sollten die ersten Menschen in den beiden Ländern den Impfstoff von Biontech und Pfizer erhalten. In den USA wird voraussichtlich der Bundesstaat Kentucky den Anfang machen, wie Gouverneur Andy Beshear andeutete. "Wir gehen davon aus, dass die ersten Personen morgen Früh hier geimpft werden", schrieb Beshar am Sonntag auf Twitter.

In Louisville in Kentucky ist ein zentrales Drehkreuz des US-Logistikkonzerns UPS angesiedelt. Ein anderes wichtiges Verteilzentrum des Konkurrenten FedEx befindet sich in Memphis, Tennessee. Der Impfstoff von Biontech und Pfizer hatte am Freitag von der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallgenehmigung erhalten. Es ist damit die bisher erste in den USA verfügbare Covid-19-Impfung. Vor allem Pflegepersonal und ältere Menschen sollen unter den ersten Empfängern sein.

Impfstoff in Kanada eingetroffen

Auch Kanada will am Montag den Startschuss für die Impfung seiner Bevölkerung geben. Premierminister Justin Trudeau schrieb auf Twitter zu einem Foto eines Frachtflugzeugs: "Die ersten Dosen des Covid-19-Impfstoffs von Pfizer/Biontech sind in Kanada eingetroffen." Das seien gute Nachrichten. "Aber unser Kampf gegen Covid-19 ist nicht vorbei. Wir sollten jetzt mehr denn je wachsam sein." Die ersten 30.000 Dosen sollen an 14 Standorte in ganz Kanada gehen. Zuerst geimpft werden sollen die am stärksten gefährdeten Personen, einschließlich älterer Menschen in Langzeitpflegeeinrichtungen und Beschäftigte im Gesundheitswesen.

Unterdessen ließ auch Singapur den Impfstoff des deutschen Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer zu. Die Regierung rechnet bis Ende Dezember mit der Lieferung der ersten Impfdosen, wie Regierungschef Lee Hsien Loong in einer Fernsehansprache sagte. Der Stadtstaat in Südostasien hofft demnach darauf, bis zum dritten Quartal 2021 genug Impfstoff für alle seine 5,7 Millionen Einwohner zu bekommen. Die Corona-Impfung sei freiwillig, hob Lee hervor.

Spanien möchte im Jänner starten

Spanien will möglichst am 4. oder 5. Jänner mit Impfungen gegen das Coronavirus beginnen, wenn die europäische Arzneimittelbehörde EMA am 29. Dezember grünes Licht für den Einsatz eines Impfstoffs gibt. Das teilte Gesundheitsminister Salvador Illa am Montag mit. Zuerst sollen Bewohner und Mitarbeiter von Seniorenpflegeheimen geimpft werden, dann Gesundheitspersonal und andere besonders gefährdete Menschen.

Großbritannien hatte Anfang vergangener Woche als erstes westliches Land mit Massenimpfungen begonnen, nachdem es dem Biontech/Pfizer-Impfstoff als weltweit erstes Land eine Notfallgenehmigung erteilt hatte. In England werden Corona-Impfungen seit Montag auch in Hausarztpraxen verabreicht. In der EU wird noch vor Jahresende mit einer Zulassung gerechnet. Der Impfstoff von Biontech und Pfizer wird derzeit als eines der vielversprechendsten Mittel zur Eindämmung der Corona-Pandemie gesehen.

Weltweit sind inzwischen mehr als 1,6 Millionen Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Global am stärksten betroffen sind die USA mit fast 300.000 Toten. In Russland und China wurde schon vor einiger Zeit mit Impfungen begonnen. Dort kommen allerdings andere Impfstoffe zum Einsatz, die freigegeben wurden, noch bevor Ergebnisse der entscheidenden Wirksamkeitsstudien vorlagen.