So emotional wie bei ihrem Corona-Appell gestern hat man Kanzlerin Angela Merkel selten erlebt. Sie will zu Weihnachten drastische Einschränkungen, um die Zahl an Corona-Neuinfektionen niedrig zu halten.

Das wäre auch in Österreich sinnvoll, meint der Wiener  Komplexitätsforscher Peter Klimek auf Ö3. Aus epidemiologischer sind die Lockerungen gerade nicht nachzuvollziehen. Da sind die Zahlen viel zu hoch. "Die einzige Hoffnung ist, dass man den Handel jetzt für zwei Wochen aufmacht und ihn damit am Leben hält, aber in Wahrheit muss nach Weihnachten nachgezogen werden, um die Zahlen runter zu ziehen, weil einen weiteren Anstieg können wir uns in Wahrheit nicht leisten."

Aus für Silvesterpartys?

Laut Medienberichten wird nun auch darüber nachgedacht, die Regeln zu Jahreswechsel wieder zu verschärfen. Derzeit gilt: Ein Treffen von zehn Personen aus zwei verschiedenen Haushalten ist möglich. Auch die nächtliche Ausgangssperre soll am 31.12 aufgehoben werden.

Gesundheitsminister Rudi Anschober sagte dazu in einer Pressekonferenz, dass man nächste Woche Rahmenbedingungen für die Feiertage genau verankern und präsentieren werde. Der Vergleich zu Deutschland sei aber nicht schlüssig: Man habe immer noch strengere Maßnahmen, als man in Deutschland habe.  Auch für ÖGARI-Präsident Klaus Markstaller gehe diese Diskussion an dem eigentlichen Problem vorbei. Österreich habe die Intervention, die die deutsche Leopoldina fordert, bereits gehabt.