Deutsche Staatsbürger, die nach Österreich zum Skifahren reisen, müssen auch nach Tagesausflügen grundsätzlich und verpflichtend zehn Tage in Quarantäne. Darauf hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hingewiesen. Die Betroffenen haben in diesem Fall keinen Anspruch auf Verdienstausfall, betonte Söder nach einer Kabinettssitzung am Donnerstag in München. Ausnahmeregeln für den Ausflugsverkehr wurden reduziert.

Die bisherige Möglichkeit, sich im Rahmen des kleinen Grenzverkehrs für bis zu 24 Stunden quarantänefrei ins Ausland zu begeben, werde auf triftige Gründe beschränkt. Dazu zählten nicht touristische und sportliche Zwecke.

Der bayerische Landeschef unterstützt nach eigenen Worten die Initiative Deutschlands, Frankreichs und der Schweiz, den Skibetrieb auf den Pisten zunächst nicht zuzulassen. Was Versicherungen aus Österreich angehe, dass der Wintersportbetrieb sicher gestaltet werden könne, sei er "sehr zurückhaltend", so Söder.

Eine Ausnahmeregelung von dieser Quarantänepflicht für Aufenthalte unter 24 Stunden soll nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe gelten, insbesondere Arbeit, Schule, Arztbesuche, familiäre Angelegenheiten und Geschäfte des täglichen Bedarfs, wie aus dem Beschluss des bayerischen Kabinetts am Donnerstag in München hervorgeht. Auch bei Tagesausflügen nur zum Skifahren greife also künftig die normale Quarantänepflicht, sagte Söder.

In Bayern bleiben - neben zahlreichen anderen Beschränkungen - auch Skilifte und -bahnen bis Ende Dezember geschlossen. "Die Naturbegegnung über das Skiwandern oder Langlaufen ist immer noch möglich", sagte Söder. Lifte sollen zum Skifahren allerdings nicht geöffnet werden.

Maskenpflicht im Freien

Zudem gibt es in den InnenstädtenMaskenpflicht auch im Freien. Es gebe noch immer viele Hotspots in Bayern, so Söder. Für diese sollen künftig ab einer 7-Tage-Inzidenz über 200 zusätzliche Corona-Maßnahmen eingeführt werden. Hierzu gehöre ein Alkoholverkaufsverbot ab 22 Uhr und eine Schließung der Fahrschulen.

Die deutsche Regierung will sich in der EU dafür einsetzen, Skitourismus in Europa bis zum 10. Jänner zu verhindern. Kanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsidenten beschlossen nach Informationen von Reuters aus Verhandlungskreisen den Appell an alle Bürger, "alle nicht zwingend erforderlichen beruflichen und privaten Reisen, insbesondere touristische Reisen auch ins Ausland, u.a. in Hinblick auf die Skisaison" zu unterlassen.

"Die Bundesregierung wird gebeten, auf europäischer Ebene zu abgestimmten Regelungen zu kommen, um bis zum 10. Jänner Skitourismus nicht zuzulassen", heißt es demnach weiter.

Online-Abstimmung spiegelt das Patt wider

Bei unserer großen Online-Umfrage zum Thema zeigt sich übrigens, dass der Riss nicht nur durch die europäischen Staaten, sondern auch durch die Kleine.at-Community geht: Das Lager derjenigen, die Skigebiete vorerst geschlossen halten möchte, ist annähernd gleich groß wie jenes der Öffnungsbefürworter. Und wofür wären Sie?...